Der eine verschenkt traditionell selbst gestrickte Schafwollpullover - und sorgt damit bei den Empfängern für gemischte Gefühle, die andere wurde als Veganerin schon mal mit einem Metzgerei-Abo bedacht ... Die SZ Ebersberg hat für ihre Serie "Kuriose Geschenke" Menschen aus dem Landkreis nach ihren Erfahrungen mit unerwarteten Gaben gefragt.
Wenn sich die Berichterstattung um die Themen "Landrat" und "Haushalt" dreht, geht es meistens um staubtrockene Zahlen im Finanzplan für den Landkreis Ebersberg. Das soll diesmal nicht der Fall sein, wenngleich Staub auch in diesem Text eine Rolle spielen wird. Dieser nämlich lässt sich bekanntlich am besten mit einem Staubsauger beseitigen, womit wir wieder beim Thema "Haushalt" angekommen wären - jetzt aber tatsächlich die Arbeit in den eigenen vier Wänden betreffend. Und damit zu Landrat Robert Niedergesäß, den ein Weihnachtsgeschenk aus seiner Jugend so sehr geprägt hat, dass er sich seither sogar ein Verbot für derlei Dinge auferlegt hat.
"Ich habe mir damals geschworen, später einmal meiner Frau nie ein Haushaltsgerät zu Weihnachten zu schenken", sagt der Chef des Ebersberger Landratsamtes. Was war passiert? Das einschneidende Erlebnis geschah bereits vor mehreren Jahrzehnten, und der kleine Robert war damals eigentlich nur ein unbeteiligter Zuschauer. Sein, wie er heute sagt, "sehr praktisch veranlagter Vater" hatte die Idee, der Mutter einen Staubsauger zu schenken - was gründlich in die Hose ging: Seine Mutter sei, höflich formuliert, so gar nicht erfreut gewesen über das Geschenk ihres Mannes, wie sich Niedergesäß erinnert. Das war der Zeitpunkt, als sich der spätere Landrat sein Haushaltsgeräte-Verbot auferlegt hat.
Gegen dieses hätte er jedoch einige Jahre später fast verstoßen müssen, konnte sich aber durch einen eleganten Schachzug retten. Niedergesäß' Frau nämlich hatte sich explizit einen Staubsauger-Roboter zu Weihnachten gewünscht, was den Landrat arg in die Bredouille brachte. "Ich habe diesen Wunsch mit den schlechten Erinnerungen von damals verweigert", erzählt er. Um den Haussegen allerdings nicht zu gefährden, griff Niedergesäß auf einen Trick zurück, der einerseits sein Verbot wahrte, seiner Frau andererseits trotzdem einen Saugroboter bescherte. Dieser nämlich lag am Morgen des 24. Dezember im letzten Türchen des Familienadventskalenders. Seither erledigt sich der Haushalt - zumindest jener ohne Zahlen - für den Landrat wie von selbst.