Im Landkreis Ebersberg:Verantwortung übernehmen!

Lesezeit: 1 min

Die Pandemie ist außer Kontrolle - mal wieder. Ob und wann die Lage wieder normal wird, liegt nun an jedem Einzelnen.

Kommentar von Johanna Feckl

Jetzt schlägt die Stunde der Eigenverantwortung. Im Grunde gilt dieses Credo seit bald zwei Jahren. Denn sich anhand seriöser Quellen zu informieren und danach zu handeln, lieber mal ein bisschen zu vorsichtig zu sein, als am Ende sich oder andere mit einem gefährlichen Virus zu infizieren - das ist in einer Pandemie die moralisch Pflicht eines Jeden. Aber dieser Tage zeigt sich die Wichtigkeit einer solchen Eigenverantwortung eindringlicher denn je.

Die Infektionszahlen im Kreis Ebersberg sind so hoch wie nie zuvor. Damit hat auch das Risiko, einem infektiösen Menschen zu begegnen, eine bislang unerreichte Spitze erreicht. Beim Einkauf. In der S-Bahn. Bei der Arbeit. In der Schule. Beim Behördengang. Im Restaurant. Beim Friseur. In der Krabbelgruppe. Das hat nichts mit Panikmache zu tun. Das ist Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Gleichzeitig handelt die Politik viel zu langsam, Maßnahmen sind oft viel zu nutzlos. Warum hat das Boostern vulnerabler Gruppen nicht schon vor Monaten in dem notwendigen Tempo begonnen? Warum wurden in steigende Inzidenzen hinein Schutzmaßnahmen gelockert? Und die Gesundheitsämter, auch das in Ebersberg, sind mittlerweile völlig überfordert, an eine effektive und lückenlose Kontaktverfolgung ist nicht mehr zu denken. Das ist kein Vorwurf, eine solche Situation ist angesichts der exorbitanten Fallzahlen nur allzu verständlich.

Die Lage ist schlimm. Deshalb: Lassen Sie sich impfen, falls Sie es noch nicht getan haben. Holen Sie sich einen Booster. Testen Sie sich regelmäßig, auch wenn Sie geimpft sind. Besuchen Sie ein Restaurant oder eine Krabbelgruppe und stellen fest, dass die Regeln nicht eingehalten werden, gehen Sie nicht weiter dorthin. Hatten Sie einen positiven Kontakt oder sind selber infektiös, isolieren und testen Sie sich. Nur, wenn jeder von uns diese Eigenverantwortung übernimmt, besteht eine Chance, dass die Zahlen nicht weiter steigen - und nicht noch mehr Menschen bleibende Schäden von einer Corona-Erkrankung davon tragen. Oder sterben.

© SZ vom 19.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: