Ebersberg:Einweihung der Kreisklinik: Lob von der Gesundheitsministerin

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Regierungspräsidentin Maria Els, der ärztliche Direktor Peter Kreissl, Landrat Robert Niedergesäß, die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher, Geschäftsführer Stefan Huber, Gesundheitsministerin Melanie Huml und der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber (vordere Reihe, von links). (Foto: Christian Endt)

Es dauerte fast dreimal so lange wie geplant, nun ist Generalsanierung der Ebersberger Kreisklinik abgeschlossen. Zum Festakt kommt ein prominenter Gast.

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Der Bibelapostel Lukas hat einmal beschrieben, wie ein Samariter einen verletzten Mann vom Boden aufhob und in seiner Herberge in Jerusalem gesund pflegte. Die Geschichte hat sich bis nach Ebersberg rumgesprochen - als Gleichnis für Nächstenliebe. Oder eben als Weihspruch für eine hiesige Pfarrerin. "So soll es auch hier in der Ebersberger Kreisklinik zugehen", sagt sie, wobei "nicht wichtig ist, ob der Helfer ein Einheimischer ist oder nicht". Zu Lebzeiten des Samariters war das auch schon so, wobei bis heute nicht geklärt sei, "ob dessen Herberge so frisch und gut saniert war wie die Kreisklinik in Ebersberg".

Es ist gleichermaßen Höhepunkt und Schlusspunkt eines Projekts, das vor 27 Jahren begonnen hat. Am Freitagnachmittag weiht Ebersbergs evangelische Pfarrerin Renate Zorn-Traving zusammen mit Pastoralreferent Christoph Diehl die generalsanierte Kreisklinik ein. Knapp 200 Millionen Euro haben der Freistaat Bayern, der Landkreis Ebersberg und die Kreisklinik insgesamt für das Projekt bezahlt. Entsprechend prominent ist die Einweihungsfeier im großen Speisesaal der Klinik besetzt. An diesem Samstag haben auch alle anderen Interessierten beim Tag der offenen Tür die Gelegenheit, die fertigen Patientenzimmer zu sehen.

Prominentester Gast am Freitag ist Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Die Medizinerin findet lobende Worte. Die Beteiligten hätten "Weitsicht und Beharrlichkeit an den Tag gelegt", sagt die Ministerin, wobei sie hier auch die Patienten meine. Durch die Nähe zu München gebe es für eine Klinik wie die in Ebersberg durchaus Konkurrenz aus der Landeshauptstadt. Doch die Menschen aus der Region hätten trotz Baulärm, Absperrungen und Umwegen weiter auf die Kreisklinik vertraut. Den Zahlen nach ist der Zulauf gar mehr geworden. Huml: "Dass das Haus in der Region so verankert ist, spricht für seine Qualität."

"Ja, es war besser, dass wir nicht neu gebaut haben."

1878 als Krankenhaus eröffnet, ist die Kreisklinik nun runderneuert. Die Patientenzimmer der Palliativstation im sechsten Stock sind großzügig ausgelegt und hochmodern eingerichtet, mit Einzelbetten, riesigen Badezimmern, Flachbildfernsehern, einer Couchecke, Ess- und Schreibtisch. Einst wurde gestritten und debattiert, ob nicht doch ein Neubau im Norden der Stadt die bessere Alternative sei - mit dem Ergebnis, dass man sich auf eine Sanierung einigte. Ursprünglich hatte man hier eine Dauer von zehn Jahren einkalkuliert, letztlich dauerte es bis zur Fertigstellung dreimal so lang. Dennoch zieht Peter Kreissl, der Ärztliche Direktor, ein eindeutiges Fazit: "Ja, es war besser, dass wir nicht neu gebaut haben."

Im mit 150 Gästen nahezu gefüllten Saal sitzen Klinik-Mitarbeiter und Lokalpolitiker - unter ihnen Altlandrat Gottlieb Fauth (CSU), der elf Jahre lang mit dem Umbau betraut war. "Das war eine schöne Zeit, man sieht es an deinem Lächeln", ruft ihm sein Nachfolger Robert Niedergesäß (auch CSU) zu. In seiner Rede spricht der Landrat von einem "historischen Moment" für den Landkreis Ebersberg, bringt jedoch auch zur Sprache, dass es "den Kliniken in Deutschland insgesamt nicht gut" gehe, so Niedergesäß. Umso mehr habe der Kreisklinik das Zehn-Millionen-Euro-Vermächtnis der verstorbenen Baldhamerin Ehrentraud Jakob geholfen. Niedergesäß bittet um einen "Applaus, den man bis zum Himmel hört".

Dem Anlass entsprechend überhäufen sich die Festredner mit Dank und Lob, unterbrochen von zwei Musikantinnen mit Ziehharmonika und Saxofon. Im vierten Stock, der neuen Geriatriestation, vollziehen die Geistlichen schließlich die Weihe im Aufenthaltsraum mit der Nummer 007. Und auch die anderen Zimmer sind an diesem Tag konsequenterweise unverschlossen. Bilanz: Die Fernseher funktionieren, in den Duschen läuft warmes Wasser, die Spindschlüssel sperren - und vom Balkon sieht man weit über die Stadtgrenzen hinaus in die Berge.

© SZ vom 06.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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