Kultur in Ebersberg:Von Verbrechen und Widerstand

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"Ratatata!": Ein Komödienspektakel von und mit Constanze Lindner, Michael Altinger und Alexander Liegl eröffnet die Saison im Alten Kino. (Foto: Martina Bogdahn/oh)

Das Alte Kino startet mit einem Komödienspektakel und einem bewegenden Abend über Kabarett im "Dritten Reich" ins neue Jahr.

Das Ebersberger Alte Kino startet am Samstag, 7. Januar, mit einem Komödienspektakel von und mit Alexander Liegl, Michael Altinger und Constanze Lindner ins neue Jahr: "Ratatata! - Die wirklich wahre Geschichte von Bonnie und Clyde". Am Freitag, 13. Januar, stellt dann Sebastian Schlagenhaufer in seiner "Operation Heil-Kräuter" mutige Kabarettisten aus dem "Dritten Reich" vor.

Rasend, krachend und immer am Limit: Die Boulevardkomödie "Ratatata!" zeigt eine Dame und zwei Herren in 17 Rollen - und die Geschichte von Bonnie und Clyde. Dabei hätte mit diesen beiden wohl keiner mehr gerechnet - am allerwenigsten sie selbst. Bonnie und Clyde waren schon so tot, wie man töter nicht sein kann. Doch da tut sich etwas auf. Das ganz große krumme Ding. Dieses Ding wollen sie drehen, um die eigene Legende noch einmal neu zu schreiben. Daraus entsteht ein wildes Roadmovie, voller Hindernisse und mieser Typen und Typinnen: ein ölender Reverend, ein gefährlicher Untermieter, eine scharfe Nachbarin, verfressene Reporter, Doppelgänger vom Doppelgänger - und das sind nicht die Schlimmsten. Die Komödie, inszeniert von Gabi Rothmüller, ist der nackte Wahnsinn.

Bewegender Reigen aus Texten mutiger Köpfe

"Der Herr Hitler kann froh sein, dass er nicht Kräuter heißt. Sonst müssten wir immer Heil Kräuter rufen" - so soll es Karl Valentin in den 1940er Jahren auf der Bühne gesagt haben. Ein Scherz, der zu Zeiten des "Dritten Reichs" nicht ungefährlich war. Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel präsentieren in einem bewegenden Reigen ausgewählte Chansons, Texte und kurze Szenen von mutigen Kabarettisten. Das Bühnenprogramm greift die Schreiber von den Münchener Nachrichtern um Helmut Käutner genauso auf wie Werner Finck, den kreativen Kopf der Berliner Katakombe, Fritz Grünbaum und den Wiener Werkel ebenso wie das Exilkabarett in den USA. Ergänzt wird das Programm um Hintergründe zum Schicksal der Akteure, recherchiert und präsentiert vom früheren Grafinger Kulturbeauftragten Sebastian Schlagenhaufer und Musiker Ramon Bessel, der die 30er Jahre am Klavier lebendig werden lässt. "Am Ende weiß man nicht, was man mehr loben soll: den gekonnten Gesang, die überzeugende Darstellung oder doch die kluge Auswahl der höchst unterschiedlichen Stücke?", urteilte ein Kritiker.

Das Haus öffnet jeweils um 19.30 Uhr, Beginn ist um 20.30 Uhr. Tickets sind unter www.kultur-in-ebersberg.de, unter (08092) 255 92 05 oder in der Vorverkaufsstelle im Foyer des Alten Speichers erhältlich. Über die Feiertage ist diese allerdings geschlossen.

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