Kino in Ebersberg:Sehenswerte Tradition

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Eine so eigenwillige wie brillante Neuinterpretation eines Mythos ist der Film "Sissi & Ich". (Foto: Veranstalter)

Das Alte Kino bietet nicht nur hervorragende Kleinkunst, sondern auch besondere Filme. Hier das Programm im März.

Schon lange firmiert das Alte Kino in Ebersberg ja als renommierte Kleinkunstbühne, doch so ganz will das Haus seine Vergangenheit doch nicht leugnen. Deswegen gibt es dort ebenfalls schon lange das "Mittwochskino", eine Reihe, die unter der Regie von Babsi Lux jede Woche einen besonderen Film präsentiert. Auch im März darf das Publikum sich wieder über cineastische Perlen freuen, zu sehen gibt es eine schwarze Komödie, eine poetische Kunstbetrachtung, eine bewegende Dokumentation und einen Musikfilm, der die Kraft der Liebe feiert. Die Vorstellung beginnt jeweils um 20 Uhr, das Haus öffnet um 19 Uhr. Karten können telefonisch unter (08092) 255 92 05 oder im Internet unter www.kultur-in-ebersberg.de bestellt werden.

Kiffen mit der Kaiserin: Hinter "Sisi & Ich" verbirgt sich eine ebenso eigenwillige wie brillante Neuinterpretation des ewigen Sisi-Mythos, die den Bayerischen und den Deutschen Filmpreis erhalten hat. Die schwarze Komödie mit Susanne Wolff und Sandra Hüller wirft einen frischen Blick auf Kaiserin Elisabeth - zwischen Sportprogramm und Diäten, Freundschaft, Liebe und Machtspielen. Der Film von Frauke Finsterwalder ist am Mittwoch, 6. März, im Alten Kino in Ebersberg zu sehen.

Am Mittwoch, 13. März, zeigt das Alte Kino die Dokumentation "Anselm - Das Rauschen der Zeit". Mehr als zwei Jahre lang hat Regisseur Wim Wenders für diesen Film mit dem Maler und Bildhauer Anselm Kiefer und seiner Kunst verbracht. Auf seiner impressionistischen und assoziative Spurensuche besuchte er auch die Schaffensorte des Künstlers, der in Deutschland geboren wurde und sich im Laufe seiner 50-jährigen Karriere schließlich in Frankreich niedergelassen hat, und richtet einen sehr poetischen Blick auf seine Werke und Gedanken.

Feiert die Oper, die Liebe und die Kraft der Musik im Alltag: "Orphea in Love". (Foto: Veranstalter)

Von tragischer Wucht ist der Dokumentarfilm "Vergiss Meyn nicht", der am Mittwoch, 20. März, auf dem Programm steht. Als die Polizei den Hambacher Forst räumte, verunglückte ein junger Filmstudent tödlich: Steffen Meyn. Mit journalistischer Absicht hatte er die Protestaktion mit der 360°-Kamera begleitet - solidarisch, aber keinesfalls unkritisch. Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff haben daraus einen erhellenden und bewegenden Film über Menschen in der Revolte gemacht.

"Orphea in Love" ist ein Opern-Pasticcio zwischen Puccini, Händel und Christian Steiffen: Eine junge Callcenter-Agentin verliebt sich in einen kleinkriminellen Straßentänzer. Sie ist Orpheus. Er ist Eurydike. Ihr Ausdrucksmittel ist der Gesang, er artikuliert sich durch seinen Tanz. Für ihre große Liebe steigt sie hinab in die Unterwelt, stellt sich ihren alten Dämonen und lernt wieder zu vertrauen... Regisseur Axel Ranisch feiert mit diesem Film die Oper, die Liebe und die Kraft der Musik im Alltag. Das Alte Kino zeigt ihn am Mittwoch, 27. März.

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