Corona-Krise:Kein Einlass

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Rathäuser im Landkreis Ebersberg stellen auf Notbetrieb um

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Normalerweise sind Rathäuser die zentrale Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde. Da in Zeiten des Coronavirus aber in keinem Lebensbereich mehr Normalität herrscht, müssen sich auch die Kommunen an die veränderten Bedingungen anpassen. In den meisten Fällen bedeutet das: abschotten und den Publikumsverkehr auf das allernötigste herunterfahren.

So bleibt etwa das Rathaus in Vaterstetten bis auf weiteres geschlossen. Wie es von der Gemeindeverwaltung heißt, sollen Bürger deshalb ihre Anliegen soweit wie möglich telefonisch, per Fax, postalisch oder per E-Mail vorzubringen. Für unaufschiebbare Anliegen ist der Empfang in der Behörde aber von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr besetzt. Die beiden Wertstoffhöfe in Vaterstetten und Parsdorf haben indes zu den regulären Betriebszeiten offen, es werden allerdings keine gebührenpflichtigen Abfälle angenommen.

Auch in Pliening sagt man dem Coronavirus den Kampf. Rathauschef Roland Frick appelliert an die Bürger der Gemeinde, ihre Besuche in der Behörde auf absolut notwendige Fälle zu beschränken. "Wir müssen unseren Parteiverkehr in den nächsten Tagen leider erheblich beschränken. Dies tun wir zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger, um die Verbreitung des Coronavirus so gut wie möglich einzudämmen", so der Bürgermeister. Zudem weist die Gemeinde darauf hin, dass viele Anliegen ohnehin auch online erledigt werden können, dazu zählen etwa die Beantragung einer Meldebescheinigung, die Gewerbemeldung und die Durchführung einer Anmeldung - letzteres allerdings nur bei dringenden Fällen.

Wer in diesen Tagen ohne vorherige Ankündigung im Hohenlindener Rathaus auftaucht, wird wieder nach Hause geschickt. "Unangemeldete Termine werden nicht wahrgenommen", heißt es von der Gemeindeverwaltung. Für persönliche Vorsprachen sei eine vorherige telefonische Absprache mit den zuständigen Sachbearbeitern erforderlich. Die jeweiligen Rufnummern sind auf der Internetseite der Gemeinde aufgelistet. Die Verwaltung bittet jedoch um Verständnis, wenn die Bearbeitung der Anliegen derzeit etwas länger dauert als gewohnt.

Überhaupt nichts mehr bearbeitet wird künftig auf den Wertstoffhöfen der Verwaltungsgemeinschaft Aßling, zu der auch Emmering und Frauenneuharting gehören. Die Einrichtungen sind bis auf weiteres geschlossen. Somit wird vor den Containern in nächster Zeit ähnlich wenig los sein, wie auf der Bürgerversammlung in Glonn. Diese war eigentlich für Donnerstag, 26. März, angesetzt, wird aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

In Poing ruft man dazu auf, trotz aller Beschränkungen besonnen zu bleiben. "Jetzt müssen wir alle Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und solidarisch zusammenstehen", schreibt Bürgermeister Albert Hingerl in einer Pressemitteilung. In der Gemeinde gibt es deshalb nun eine Nachbarschaftshilfe und unter (08121) 9794-400 eine Corona-Hotline, die rund um die Uhr besetzt ist. Auch in Poing wird darum gebeten, den Publikumsverkehr im Rathaus auf das nötigste zu beschränken.

Überhaupt keinen Einlass gibt es im Rathaus von Markt Schwaben. "Die Eingangstüren des Rathauses werden auf Klingeln nicht geöffnet", teilt die Gemeindeverwaltung mit. Zunächst soll die Komplettschließung bis 30. März andauern. Bearbeitet werden momentan nur Geburtsfälle, Vaterschaftsanerkennungen, Pässe (in dringenden, unaufschiebbaren Notfällen), Sterbefälle und die Kasse. Ohne vorherige telefonische Anmeldung geht aber gar nichts.

Ebenfalls auf Sparflamme wird derzeit in der Stadt Grafing gearbeitet. Neben der Schließung des Rathauses gilt dort folgendes: Bauhof, Wasserwerk, Kläranlage arbeiten im Schichtbetrieb bei verkleinerter Besetzung und am Wertstoffhof ist der Eintritt auf fünf Personen gleichzeitig beschränkt.

Eigentlich sollte an diesem Samstag, 21. März, in Zorneding ordentlich sauber gemacht werden. Die geplante Ramadama-Aktion könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht stattfinden, heißt es aus dem Rathaus. Gleiches gilt in Kirchseeon für den eigentlich Ende April geplanten Besuch aus Irland. Die Freunde aus der Partnerstadt Carrigaline haben sich dazu entschlossen, wegen der Coronakrise auf ihre Reise in die Marktgemeinde vorerst zu verzichten. Der Besuch soll im Herbst nachgeholt werden - sofern bis dahin wieder Normalität eingekehrt ist.

© SZ vom 19.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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