Brenner-Zulauf:Wieder im Dialog

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Bei mehreren Protestaktionen haben Betroffene entlang der möglichen neuen Zulaufstrecken ihrem Unmut Luft gemacht. Hier ein Transparent bei einer Kundgebung Anfang Februar bei Oberelkofen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der neue Verkehrsminister lädt zu einem Runden Tisch über die Zulaufstrecke zum Brenner. Er macht dabei auch klar, dass die Einflussmöglichkeiten des Freistaats begrenzt sind.

Bayerns neuer Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Bahn (DB), des Bundesverkehrsministeriums und aus dem Raum Grafing-Ebersberg zu einem Dialog über den Brenner-Nordzulauf an einem virtuellen Tisch zusammengeholt. Darüber informiert das Ministerium nun in einer Pressemitteilung. Nachdem sich Teilnehmer aus dem Landkreis Ebersberg Anfang des Jahres kurzzeitig aus dem Dialogforum der Deutschen Bahn zurückgezogen hatten, ist es Bernreiter nach eigenen Angaben wichtig, dass es dauerhaft wieder zu einem offenen Austausch kommt: "Nur gemeinsam können wir die besten Ergebnisse für die betroffenen Regionen erzielen. Dazu gehört, im Gespräch zu bleiben und alle Möglichkeiten zu prüfen." Die Einladung zum virtuellen Treffen hatte noch Bernreiters Amtsvorgängerin Kerstin Schreyer ausgesprochen.

In den Dialogforen tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus den vom Projekt betroffenen Kommunen und Interessensgruppen regelmäßig mit der Deutschen Bahn aus. Seit Beginn des Dialogs vor zwei Jahren fanden für den Planungsabschnitt zwischen Grafing und Ostermünchen sechs Sitzungen statt. Im Dezember 2021 hat die DB Netz AG vier mögliche Grobtrassen für eine Neubaustrecke im Streckenabschnitt vorgestellt. Diese werden von den Kommunen im Landkreis Ebersberg wegen erheblicher Eingriffe in die Landschaft und der Betroffenheit vieler Menschen abgelehnt. Stattdessen favorisieren die Vertreter vor Ort einen Ausbau nahe an der Bestandsstrecke und einen verbesserten Lärmschutz.

"Der Brenner-Basistunnel ist ein zentrales Verkehrsprojekt für die Mobilität in Europa, weil wir damit noch mehr Güter auf die Schiene verlagern können", macht Bernreiter deutlich. "Der Brenner-Nordzulauf ist ein entscheidender Baustein in dem Projekt, der allerdings mit maximalen Anwohner- und Landschaftsschutz realisiert werden muss. Außerdem gilt weiterhin, dass der Bund den Nachweis zum Bedarf einer Neubaustrecke noch erbringen muss."

Der Minister unterstrich, dass der Bund die Rahmenbedingungen vorgebe und es die Deutsche Bahn sei, die plane und baue. Bayern könne hier nicht selbst beschleunigen oder verbessern. Aber die Staatsregierung setze sich dafür ein, dass die Region Gehör findet. Die Eigeninitiative aus der Region mit zwei Trassenvorschlägen begrüßte Bernreiter, das zeige, dass vor Ort "konstruktiv nach einer guten Lösung gesucht wird". Aufgrund der positiven Rückmeldungen kündigte Bernreiter an, das Gesprächsformat zum Brenner-Nordzulauf wiederholen zu wollen.

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