Walter Schmidtke (61) ist vielleicht ein eher ungewöhnliches Mitglied der Bayernpartei: "Ich habe keine Tracht", sagt der Grafinger, der für seine Partei auch im Stadtrat sitzt. Lange sei er unpolitisch gewesen, der große Zustrom von Geflüchteten im Jahr 2015 habe ihn zu dem Entschluss gebracht: "Ich möchte in die Politik gehen."
In seiner Arbeit konzentriert er sich vor allem auf soziale Themen, Wohnen beispielsweise, aber auch auf Kunst und Kultur. "Meine Freunde sagen immer, ich wäre ein richtiger Sozi", erklärt er. In seiner Heimatstadt hat er sich unter anderem für einen Neubau der Stadthalle stark gemacht.
Im Bezirkstag möchte er die Finanzen des Bezirks unter die Lupe nehmen. So gebe es eine Diskrepanz zwischen den Ausgaben für soziale Sicherung und jenen für Schulen und Kultur. Soziale Sicherung sei wichtig, allerdings habe sich diese über die letzten Jahre und Jahrzehnte auf zwei Milliarden Euro jährlich verdoppelt, das Wachstum für letztere Ausgaben habe sich hingegen nur im einstelligen Bereich befunden und liege bei knapp 40 Millionen.
Auch wenn die Bayernpartei in ihren "weiß-blauen Grundsätzen" von einer Entdemokratisierung und Entrechtlichung des Freistaats durch die bundesstaatliche Gesetzgebung spricht, und sich dazu bekennt, das bayerische Staatsbewusstsein zu pflegen, liege ihr - zumal in Grafing - jede Art von Separatismus fern. Das hatte der Grafinger Ortsvorsitzende Schmidtke in einem Interview anlässlich der jüngsten Kommunalwahlen betont.