Dokumentation:Ausstellung über Ärzte ohne Grenzen: Handeln statt nur reden

Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen auf dem Weg zu ihrer mobilen Klinik im Südsudan. Oft müssen sie ungewöhnliche Wege in Kauf nehmen, um die Hilfe in entlegene Gebiete zu bringen. (Foto: Matthias Steinbach/oh)

Ärzte ohne Grenzen retten Leben in vielen Teilen der Welt. Fünf Münchner berichten in einer Ausstellung von ihren Erfahrungen.

Von Martina Scherf

Frauen können es oft nicht fassen, wenn sie Loidon zum ersten Mal begegnen. Eine männliche Hebamme? Haben sie noch nie gesehen. "Ich entschied mich für diesen Beruf", sagt der Sudanese lächelnd in die Kamera, "weil ich es liebe, Menschen ins Leben zu holen. Ich gebe mein Bestes und kann mich in meine Patientinnen einfühlen." Das kleine Filminterview mit Loidon - er arbeitet in der Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Pibor im Südsudan - haben Mitarbeiter gedreht, um einen jener Menschen zu Wort kommen zu lassen, die selbst nicht nach Europa reisen können. Die aber zusammen mit Ärzten aus vielen Ländern der Welt täglich Leben retten. Um die Arbeit ihrer Ärzte, Pfleger, Hebammen, Psychologen, Logistiker oder Übersetzer vorzustellen und direktere Einblicke zu gewähren, als es Medienberichte können, hat die Organisation eine Wanderausstellung durch Deutschland organisiert.

Ärzte ohne Grenzen, 1971 in Paris gegründet, hat heute Projekte in 70 Ländern. Die meisten Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich, nehmen oft Urlaub für ihre Einsätze. Sie versorgen Flüchtlinge, Folteropfer, Betroffene von Erdbeben, Flutkatastrophen oder Epidemien wie Ebola oder Cholera, unterhalten Kliniken und Geburtsstationen. Einige von ihnen berichten jetzt in einem mobilen Klinikzelt mit Fotos und Videos von ihren Einsätzen. Für Besucher eine kleine Reise ohne Risiko, mitten im sicheren München.

Im Einsatz mit Ärzte ohne Grenzen - Do., 26., bis So., 29. Juli, auf dem Odeonsplatz.

© SZ vom 26.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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