Denning:Ein Schild zur Güte

Bezirksausschuss lehnt zu viele Warnhinweise auf Radler ab

Vordergründig ging es lediglich darum, an den drei Einmündungen in die Konitzer Straße Schilder mit "Achtung Fahrrad" anzubringen. Und schon das stieß bei der FDP auf kategorischen und bei der CSU auf massiven Widerstand, sodass die drei Schilder am Ende auf eines reduziert wurden. In Wirklichkeit aber hatte die Fraktion David contra Goliath/ÖDP ihren Antrag noch viel grundsätzlicher gemeint, wie Nicola Holtmann (ÖDP) in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen erläuterte. "Wir sind weit davon entfernt, dass Radfahrer gleichberechtigt sind. So kann man die Verkehrswende nicht hinkriegen", kritisierte sie. Der ÖDP-Antrag - im April gestellt und seitdem mehrfach vertagt - hatte gefordert, das Teilstück der Konitzer Straße, das parallel zur Denninger Straße verläuft, als vorfahrtsberechtigte Fahrradstraße auszuweisen. In diesem Abschnitt gebe es keinen Radweg, der Radverkehr dominiere daher ohnehin, und eine Vorfahrtsberechtigung würde die Sicherheit der Radler erhöhen, schrieb die ÖDP zur Begründung.

Dieser Argumentation wollten die anderen Parteien nicht folgen, zumal die Polizei keine Unfallhäufung festgestellt hat. Es bleibt daher bei der Rechts-vor-links-Regelung, hinzu kommt nur das eine Schild "Achtung Radverkehr". "Damit der Autofahrer da sensibilisiert wird", sagte Martin Tscheu (SPD). Und schon dies sei ein "Entgegenkommen", ergänzte Peter Reinhardt (CSU). Er begegnete der Intention der ÖDP nach eigenen Worten mit "völligem Unverständnis" und fragte, ob unter der Gleichberechtigung des Radverkehrs etwa "20 Meter breite Radwege" zu verstehen seien.

© SZ vom 22.06.2019 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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