Demonstrationen:Die Kurdenfrage - mitten in München

Umstrittene Demonstration der MC Turkos: Etwa 200 Türken, 50 davon mit Motorrädern, demonstrieren in München gegen Hilfe für Kurden. Bei einer prokurdischen Demo kommt eine Bundestagabgeordnete kurzzeitig in Polizeigewahrsam.

Die Konflikte zwischen der Türkei und den Kurden haben am Wochenende stellenweise das Stadtbild in München geprägt mit Kundgebungen - jeweils intensiv abgeschirmt durch große Polizeieinsatzkräfte. Die waren am Sonntagnachmittag schließlich beruhigt, dass sie nur beobachten mussten.

Sowohl am Samstag auf dem Rindermarkt bei einer pro-kurdischen Demonstration wie auch am Sonntagmittag bei einem türkisch-nationalen und daher gegen die Kurden gerichteten Demonstrationszug vom Sendlinger Tor aus kam es zu keinen Ausschreitungen.

Eingreifen musste die Polizei lediglich am Samstag, als die Linken-Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke am Rindermarkt eine verbotene Fahne der kurdischen PKK hochhielt. Die Fahne wurde ihr abgenommen, sie kam vorübergehend in Polizeigewahrsam, konnte an der Demo "Münchner Solidarität mit Kobane" aber wieder teilnehmen.

Dezidiert gegen Waffenlieferungen an Kurden und gegen jede kurdische Abspaltung haben am Sonntag bis zu 200 Türken - davon 50 mit Motorrädern - mit roten Fahnen mit Stern und Halbmond demonstriert. Sie waren einem Aufruf des türkischen Motorradclubs "MC Turkos" gefolgt, der sich als "Bruderschaft mit klaren Lebensweisen" auf Facebook tituliert und den das antifaschistische Netzwerk "Aida" mit den ultranationalistischen "Grauen Wölfen" in Verbindung bringt.

© SZ vom 20.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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