Diese Summen erschrecken erst einmal: Die Stadt München gibt um die 14 Millionen Euro pro Jahr für die Münchner Philharmoniker aus. Bei einem Gesamtbudget von gut 21 Millionen Euro erreicht das Orchester also einen Kostendeckungsgrad von 33,7 Prozent. Die Staatsoper wird von Stadt und Staat gar mit 64,7 Millionen unterstützt. Jede Opernkarte wird also mit 109 Euro bezuschusst. Richtig preiswert sind da die Münchner Symphoniker: Von dem Gesamtbudget des Vereins - 4,5 Millionen Euro - trägt etwas mehr als die Hälfte der Staat. Und noch günstiger ist das Münchner Kammerorchester: Die gut drei Millionen Euro Gesamtbudget werden zur Hälfte von Stadt und Staat getragen - da spielen allerdings auch nur 26 festangestellte Musiker, inklusive des Dirigenten.
Auch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wird letztlich zum Teil öffentlich getragen - auch wenn es sich da nicht so leicht in Zahlen ausdrücken lässt, denn es bekommt keine anderen Zuwendungen als die vom Bayerischen Rundfunk (der sich aber wiederum über Rundfunkgebühren finanziert). Andererseits zeigen die steigenden Abonnenten-Zahlen der Orchester und die hohe Auslastung der Konzerte, dass die Subvention der Klassik letztlich den Bürgern dient.
Wenn es keine finanzielle Unterstützung der Klassik durch die öffentliche Hand gäbe, würden die zwangsläufig erhöhten Eintrittspreise die Klassik erst wirklich elitär machen. Ein Normalverdiener könnte es sich dann schlicht nicht mehr leisten, regelmäßig klassische Konzerte zu besuchen.