Die Preise für Bauland sind in den vergangenen Jahren im Landkreis Dachau erheblich angestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. 2022 kostete der Quadratmeter im Landkreis durchschnittlich 875 Euro. Das bedeutet eine Preissteigerung von 119 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, in ganz Bayern lag die Kostensteigerung zum Vergleich bei 90 Prozent.
Simone Burger, Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes München, Dachau, Fürstenfeldbruck und Starnberg erklärt hierzu: "Bezahlbarer Wohnraum ist schon jetzt ein großes Problem in unserer Region. Die immer noch weiter steigenden Preise für Bauland sind daher alarmierend und führen zu immer noch teureren Mieten. Wir brauchen dringend mehr öffentlich geförderten Wohnraum."
Ein Hauptkostentreiber sind laut DGB Bodenspekulationen: "Privatisierte, baureife Grundstücke werden oftmals nicht bebaut, weil es sich mehr rechnet, damit zu spekulieren und es später profitabel weiterzuverkaufen", erklärt Burger. Das müsse der Gesetzgeber ändern. "Wir setzen uns dafür ein, dass Gewinne, die durch bloße Spekulation zustande kommen, abgeschöpft werden."
Nicht zuletzt trage auch der Freistaat Bayern dazu bei, dass Wohnraum immer teurer werde, so Burger. "2018 wurde mit großem Tamtam die eigene Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim gegründet. Doch die Bilanz ist fünf Jahre später ernüchternd." Von den angekündigten 70 000 neuen Wohnungen, davon 20 000 Sozialwohnungen, die jährlich gebaut werden müssten, sei die bayerische Staatsregierung weit entfernt. Stattdessen fielen sogar jährlich etwa 3000 Sozialwohnungen aus der Bindung, so Burger.