Vierkichen/München:Entdeckerlust

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Der Münchner Orgelherbst wird vielfältig

Von Dorothea Friedrich, Vierkichen/München

Der passende Rahmen für renommierte Künstler von Weltformat: Der Münchner Orgelherbst findet in der Michaelskirche in der Neuhauser Straße statt. (Foto: Robert Haas)

Am Sonntag beginnt in der Jesuitenkirche St. Michael in der Münchner Fußgängerzone in der Neuhauser Straße der zehnte Münchner Orgelherbst. Der ist inzwischen ein Fixpunkt im Jahreskalender der Kirchenmusik weit über die Landeshauptstadt hinaus - und wäre ohne seinen Initiator und künstlerischen Leiter Peter Kofler nicht denkbar. Michaelsorganist Kofler, der mit seiner Familie in Vierkirchen lebt und einige Jahre Organist an der Dachauer Pfarrkirche St. Peter war, hat dieses Festival mit internationaler Besetzung ins Leben gerufen. "Die Idee, in einer so prominenten Kirche ein Orgelfestival zu veranstalten, war eigentlich sofort da", erinnert sich Kofler an die Anfänge. "Die Betonung sollte auf Festival liegen, also nicht nur Orgelkonzerte, sondern auch Kammermusik".

Wie aber wurde aus der Idee ein Festival, das Jahr für Jahr Weltklasse-Künstler anzieht? "Wir haben von Anfang an überlegt, wie viele Konzerte wir stemmen und wie wir die Organisation bewältigen können", sagt Kofler. "Wir wollten außerdem von Anfang an ein internationales Programm mit internationalen Künstlern haben". Das ist dem Organisten und renommierten Cembalisten Kofler gelungen, "auch weil ich alte Musik mache, deshalb kommen viele Musikerkollegen gerne". So zum Beispiel das wunderbare Barockensemble "L'Accademia Giocosa" und die Sopranistin Katja Stuber am Sonntag, 14. Oktober. Sie singen und spielen im Hochchor von St. Michael zwei Bach-Kantaten. Kofler hat "L'Accademia Giocosa" mitbegründet, tritt aber auch immer wieder mit den ganz großen Sinfonieorchestern auf und ist ein gefragter Cembalo-Solist. Seine Diskografie liest sich wie ein Who's Who der Barockmusik-Szene, auf Komponisten- und auf Interpretenseite gleichermaßen.

Was ihn um- und antreibt, ist nicht zuletzt Entdeckerlust: "Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Kostbarkeiten von Land zu Land, von Komponist zu Komponist. Je mehr man in dieser Schatztruhe gräbt, desto mehr findet man", sagt Kofler. Das mag ein Grund sein, warum der diesjährige Münchner Orgelherbst mit Werken von Jāzeps Vītols, Ēriks Ešenvalds und anderen hierzulande kaum bekannten lettischen Komponisten, gespielt von Iveta Apkalna, beginnt (Sonntag, 7. Oktober, um 16 Uhr). Peter Kofler spielt am Freitag, 12. Oktober, um 20 Uhr unter anderem Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Charles-Marie Widor.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.muenchner-orgelherbst.de.

© SZ vom 06.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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