Kultur in Dachau:Ganz schön praktisch

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Natürlich ist auch Claudia Flach selber mit neuen Keramikarbeiten bei ihrer Ausstellung vertreten. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Schon zum sechsten Mal präsentieren Kunsthandwerkerinnern ihre Unikate und Kleinserien aus den Bereichen Papier, Flechtwerk, Holz, Textil und Keramik in der KVD-Galerie. Viele davon eignen sich auch als nützliche modische Accessoires - und das keineswegs nur für Damen.

Von Renate Zauscher, Dachau

"Handsomes - Feines aus Kunst, Handwerk und Design": Unter diesem Motto wird am Wochenende wieder eine Auswahl kunsthandwerklicher Arbeiten in der KVD-Galerie in Dachau präsentiert. Acht Frauen nehmen daran teil: Einige von ihnen sind erstmals mit dabei, andere haben auch in den Vorjahren schon Objekte aus ihren Werkstätten in Dachau gezeigt.

Das Spektrum der schönen Dinge, die vom 18. bis 20. November in der KVD-Galerie an der Pfarrstraße 13 zu sehen und auch käuflich zu erwerben sind, reicht von Schmuck über Keramik, Naturtextilien oder Flechtarbeiten bis hin zu Lederprodukten und Gebinden aus Pflanzenmaterial.

"Kunsthandwerkliches Schaffen stellt einen wichtigen Teil unserer Kultur dar"

Verantwortlich für Konzept und Organisation der Ausstellung ist die Dachauer Keramikerin Claudia Flach. Kunsthandwerkliches Schaffen stelle, so Flach, "einen wichtigen Teil unserer Kultur" dar und bedürfe dringend entsprechender Anerkennung und Förderung. Deshalb werde auch das Angebot, Arbeiten im Rahmen einer Ausstellung der Dachauer Künstlervereinigung zu zeigen, von kunsthandwerklich tätigen Männern und Frauen immer wieder sehr gern angenommen.

In ihren eigenen Arbeiten sucht Claudia Flach die Umsetzung künstlerischer Ideen mit der Möglichkeit des praktischen Gebrauchs der geschaffenen Stücke zu verbinden. Ein Beispiel hierfür sind die Vasenpaare, die sie in die Ausstellung mitbringt. Flach greift hier pflanzliche, lebendiges Wachstum verkörpernde Strukturen auf, mit denen sie sich bei der Gestaltung ihrer Gefäße auseinandersetzt. Weitere Arbeiten von Claudia Flach werden auch eine Woche später in einer Ausstellung in der Kleinen Moosschwaige zu sehen sein, wo sie ihr Atelier hat.

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Eine der Frauen, die mehrfach schon Gast bei "Handsomes" war, ist Vivien Holm. Sie bringt Taschen und Accessoires aus Leder mit, die sich durch einfache, klare Formen und Funktionalität, gleichzeitig aber auch durch bewusst gesetzte farbliche Akzente und sorgfältig gearbeitete Details auszeichnen.

Die Schmuckstücke sollen nicht nur schön sondern auch gut zu tragen sein

Schmuck zeigt Magdalena Höhne. "Meistens bunt - immer individuell" ist ihr Arbeitsmotto. Jedes ihrer handgearbeiteten Stücke soll gut tragbar sein und mit den Materialien Silber, Glas, Stein oder Emaille für gute Laune der Trägerinnen und vielleicht auch der Träger sorgen.

Ganz anders arbeitet Danuta Uhlig-Burbo, die heuer erstmals im Rahmen von "Handsomes" ihre Arbeiten präsentiert. Einfache zweidimensionale Grundformen aus Metall verwandelt sie durch Falten und Schmieden in dreidimensionale Schmuckobjekte.

Ebenfalls neu im Kreis der Ausstellerinnen ist Cornelia Leidenfrost, die Sträuße und Gebinde aus Lavendel mitbringt und mit edlem Papier bezogene Schachteln und Etuis zeigt. Zwei weitere Kunsthandwerkerinnen, die sich heuer an der Schau in der KVD-Galerie beteiligen, sind in Dachau mittlerweile gut bekannt. Hami Suzuki, in Japan geboren und seit langem in München lebend, bringt wieder Schals und Accessoires aus Seide und Wolle mit, und die Goldschmiedin Katja Querfeld aus Schondorf am Ammersee Objekte aus Silber und Kupfer, die - ergänzt durch Emaille - zu Schmuck und Gefäßen verarbeitet wurden.

Mit Material aus der Botanik arbeitet Gitti Klitzner aus Oberfranken. In der einzigen Flechtwerkschule Deutschlands in Lichtenfels hat sie ihr Handwerk erlernt und die Kunst des Flechtens dort später als Lehrerin weiter vermittelt. Heute gibt sie Flechtkurse, in der sie "Weide mit Weide und Weide mit Holz" verbindet, damit aber auch "Weide mit Menschen" und "Menschen mit Menschen" zusammenbringen will. In Dachau kann man unterschiedliche Gefäße und Behältnisse von ihr bewundern und als Beispiel einer alten, heute aussterbenden Handwerkskunst mit nach Hause nehmen.

Die Schau in der KVD-Galerie wird am Freitag, 18. November, um 19 mit Musik von Florian Ewald an der Klarinette und Zarko Mrdjanovic an der Gitarre eröffnet, die Vernissage dauert bis etwa 21 Uhr. Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. November, kann man sie jeweils von 10 bis 18 Uhr besuchen.

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