Stadtrat:Bündnis will Sport- und Kulturförderung "ins Gleichgewicht" bringen

"Dachau nennt sich Kultur- und Künstlerstadt, fördertechnisch sind wir wohl eher eine Sportlerstadt", so Stadtrat Kai Kühnel. (Foto: Niels P. Joergensen)

Die Stadtratsgruppierung sieht in den städtischen Förderrichtlinien einen Nachteil für Kulturschaffende.

Die Stadtratsfraktion des Bündnis für Dachau sieht ein Ungleichgewicht in der städtischen Kultur- und Sportförderung und plädiert in einem Antrag dafür, die Förderrichtlinien zu überarbeiten. "Dachau nennt sich Kultur- und Künstlerstadt, fördertechnisch sind wir wohl eher eine Sportlerstadt", so Stadtrat Kai Kühnel.

Auslöser für die Kritik des Bündnis ist der kürzlich erfolgte Wechsel der Tischtennisabteilung des TSV Schwabhausen samt 72 Sportlern und zwei Frauen-Bundesligateams zum TSV Dachau 1865. Da der Dachauer Verein nun mehr Mitglieder hat, muss die Stadt entsprechend den geltenden Förderrichtlinien den Zuschuss an den TSV erhöhen. Die Stadt rechnet mit jährlichen Mehrkosten in Höhe von rund 19 000 Euro. Mit dem Geld können die beiden Bundesliga-Teams auch ihre Fahrten zu Auswärtsspielen mitfinanzieren.

Das Bündnis sieht Kulturschaffende benachteiligt. Im Bereich Kultur- und Städtepartnerschaften würden Reisekosten nur für Antragsteller bezuschusst, "die ihren ersten Wohnsitz in Dachau haben", so Kühnel. Im Bereich Sport aber genüge die bloße Mitgliedschaft in einem Dachauer Verein.

Kühnel findet, "mit der großzügigen Sportförderung Dachaus" werde Werbung in den Nachbargemeinden betrieben, um Sportler zu Vereinen in der Großen Kreisstadt zu locken. "Kulturvereine müssen um 500 Euro Budgeterhöhung jahrelang kämpfen, zeitgleich werden im Sportbereich Grundsatzbeschlüsse gefällt, die eine Budgeterhöhung für nur eine Sportabteilung von 19 000 Euro ausmachen."

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