Schönbrunn:Taxifahrerin mit Kabel gewürgt

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Er ließ sich mit dem Taxi fahren, hatte aber kein Geld, die Rechnung zu bezahlen. Daher hat ein 27-Jähriger die Taxifahrerin gewürgt - dabei aber die Kraft der Frau unterschätzt.

Andreas Salch

Dachau - Wegen schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung muss sich ein Angestellter aus Röhrmoss seit Mittwoch vor dem Landgericht München II verantworten. Laut Anklage hat der 27-Jährige eine Taxifahrerin mit einem Kabel, das er ihr um den Hals legte, gewürgt. Der 27-Jährige räumte zum Auftakt der Verhandlung die Vorwürfe im wesentlichen ein.

Am frühen Abend des 11. Februar war der Angeklagte am Bahnhof in Dachau in das Taxi der Frau eingestiegen. Als Ziel hatte er Haimhausen angegeben. Dort wollte er sich angeblich von seiner Schwester abholen lassen. Den Ermittlungen zufolge soll der 27-Jährige jedoch kein Geld bei sich gehabt haben, um das Taxi zu bezahlen. Kurz vor der Ankunft in Haimhausen hatte er sich zunächst nach Schönbrunn, dann nach Röhrmoos fahren lassen, wo er vorgab, Geld an einem Geldautomaten abheben zu wollen. Der Versuch jedoch schlug fehl, da das Konto des Mannes gesperrt war. Anschließend forderte er die Taxifahrerin auf, ihn erneut nach Schönbrunn zu chauffieren. Als das Taxi dort hielt, kam es zu der Attacke mit dem Kabel.

Da der 27-Jährige im Fond des Wagens saß, hatte die Taxlerin nichts davon bemerkt, dass ihr Fahrgast ein Kabel bei sich hatte. Nachdem er es ihr um den Hals gelegt und zuzogen hatte, kam es zu einem Kampf. Dabei schaffte es die Taxifahrerin, ihre Hand unter die Schlinge hindurchzuschieben und vom Hals weg zu drücken, so dass das Kabel riss. Nachdem es der Frau gelungen war, sich zu befreien, entschuldigte sich der 27-Jährige bei ihr. Als die Taxlerin daraufhin die Polizei verständigte, floh der Röhrmooser. Der Prozess dauert an.sal

© SZ vom 07.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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