Es hatte gerade erst eine erdgerichtete Sonneneruption gegeben, und ein bestimmter Wert in seiner Wetter-Beobachtungs-App war schon mittags auffällig hoch: All das brachte den Markt Indersdorfer Naturfotografen Christian Fischer dazu, am Sonntagabend an seinem Dachbodenfenster auszuharren - er hoffte auf Polarlichter. Wie der Name schon sagt, sind diese Himmelsverfärbungen meist an den Polen des Erdballs zu sehen. Sie entstehen durch Sonnenstürme, die Plasma in Richtung Erde schleudern. Trifft der Sonnenwind auf Sauerstoffmoleküle, leuchtet es grün. Dieses Mal jedoch flammte der Himmel sogar im Dachauer Land magenta-pink auf - das geschieht, wenn Stickstoffmoleküle aufleuchten. Um 18.21 Uhr zückte Fischer sein Handy und belichtete für zwei Sekunden aus der Hand das Spektakel. "Wetter und Naturphänomene sind genau mein Ding", sagt der ambitionierte Hobbyfotograf, der im Hauptberuf IT-Techniker ist, seine Bilder aber auch schon im Indersdorfer Chorherren Museum gezeigt hat.
Die Polarlichter vom Sonntag seien ein "krasses Erlebnis" für ihn gewesen, in dieser Intensität habe er Aurora Borealis zuletzt 2003 im Landkreis gesehen. Die Magie dauerte jedoch nur kurz - der Himmel zog wieder zu, bevor Fischer seine Kamera aufbauen konnte.