Seit längerem bemühen sich das Landratsamt Dachau und die West-Allianz mit den Gemeinden an der Autobahn A 8 um die Einrichtung eines Schnellbusses zwischen Dasing und Pasing. Mittlerweile aber gibt es Zweifel, ob das Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird: In den Bürgerversammlungen der Gemeinde Odelzhausen berichtete Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) über Probleme bei der Finanzierung des Projekts.
Noch vor zwei Jahren herrschte Optimismus, was die geplante Schnellbuslinie angeht. Es wurden Gespräche mit dem Landkreis Aichach-Friedberg und den Gemeinden Dasing und Adelzhausen geführt, die von der Linie profitieren könnten. Der Dachauer CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath bemühe sich bereits um staatliche Fördergelder, sagte Markus Trinkl. Auch an die Stadt München, über deren Territorium die Linie zum Teil verlaufen würde, sei man herangetreten; noch warte man auf eine Antwort.
Der Bus soll eine Tangentiale zwischen Augsburg und München schaffen
Zwei Alternativen zur Einrichtung eines Schnellbusses auf der Autobahn nannte Trinkl in den Bürgerversammlungen: zum einen den weiteren Ausbau der Buslinie 732 und zum anderen die Schaffung einer Verbindung nach Dasing per Ruf-Taxi. In einer Machbarkeitsstudie für den Autobahn-Schnellbus seien Fahrzeiten zwischen 5 Uhr morgens und 23.30 Uhr abends zugrunde gelegt worden. Diese zeitliche Schiene "soll die Basis für das bilden, was wir für den Pasing-Bus 732 erreichen wollen", sagte Trinkl. Das Ziel der West-Allianz-Gemeinden sei es, bei der Fahrplanumstellung im Dezember kommenden Jahres eine entsprechende Ertüchtigung zu erreichen. Sobald eine solche Ausweitung der Fahrzeiten realisiert würde, sei das Angebot des Ruf-Taxis Richtung Maisach obsolet: Das frei werdende Geld könnte dann, so Trinkl, in einer Verbindung zwischen den Dachauer A-8-Gemeinden und Dasing investiert werden. Für Pendler aus dem Dachauer Raum, die öffentliche Nahverkehrsmittel benutzen wollten, sei Augsburg derzeit nur auf großem Umweg über Pasing erreichbar.
Der Nahverkehrsexperte am Landratsamt Dachau, Albert Herbst, hofft immer noch auf eine Realisierung des Bus-Projekts Dasing-Pasing. Er wünscht sich eine Anbindung an die Paartalbahn, mit der man sowohl Augsburg wie auch Schrobenhausen und Ingolstadt erreichen könnte - für viele Arbeitnehmer wichtige Ziele. Die übergreifende Tangentiale zwischen den beiden Verkehrsverbünden Augsburg und München hätte "großen Charme", erklärt Herbst. Die umfassende Lösung eines schienenähnlichen Schnellbussystems, wie es dies andernorts bereits sehr erfolgreich gebe, sei das "konzeptionelle Ziel", das man verfolge.
Gemeinde Dasing zögert, einen größeren Betrag beizusteuern
Allerdings müssten dann auch die betroffenen Landkreise und Kommunen die in ihrem Bereich entstehenden Betriebskostendefizite übernehmen - und hier sehen Herbst wie Markus Trinkl im konkreten Fall Probleme. Die Bereitschaft des Landkreises Aichach-Friedberg und der Gemeinden Dasing und Adelzhausen, "einen nennenswerten Betrag" zu dem Projekt des Schnellbusses auf der A 8 beizusteuern, bezeichnet Herbst vorsichtig als "gering ausgeprägt". Je nachdem, wie die Antwort aus München ausfallen werde, wolle er noch "einen finalen Anlauf unternehmen", um die Nachbarn zu gewinnen.
Alternativ will Albert Herbst die Linie 732 weiter ausbauen. Zum Fahrplanwechsel habe man sich auf die Stärkung der Linie zu den Hauptverkehrszeiten konzentriert. So wurde an Werktagen eine neue Fahrt ab Miegersbach um 5.12 Uhr eingerichtet, an Schultagen verkehrt ein zusätzlicher Bus ab Pfaffenhofen an der Glonn mit Abfahrt um 7.37 Uhr bis zur Schule und weiter nach Pasing. Für die Zukunft, sagt Herbst mit Blick auf Taktungsdefizite der Linie 732 vor allem abends und an Sonn- und Feiertagen, gebe es "noch viel zu tun". Über Details der Fahrplanänderungen kann man sich unter www.mvv-muenchen.de informieren.