Odelzhausen:Vortrag über osteuropäische Zwangsarbeiterinnen

Irene Pschika wurde 1921 in einem kleinen Ort in Galizien geboren, heute Ukraine. Von März 1942 bis Mai 1945 lebte und arbeitete sie im Landkreis Dachau, wie aus ihrer Registrierung bei der Landkrankenkasse Dachau hervorgeht. (Foto: privat)

Anlässlich des Internationalen Weltfrauentags am Mittwoch, 8. März, hält Anna Andlauer einen Vortrag über osteuropäische Zwangsarbeiterinnen, die während des zweiten Weltkrieges im Landkreis Dachau lebten: Zwischen 1940 und 1945 sind Millionen junger arbeitsfähiger Menschen aus Polen und der Sowjetunion nach Deutschland verschleppt worden. Auch im Landkreis Dachau waren damals Polen mit einem "P" auf der Brust und Ukrainerinnen mit der Kennzeichnung "Ost" ein alltäglicher Anblick. Mindestens 2549 osteuropäische Fremdarbeiter lebten und arbeiteten im Dachauer Land auf den Bauernhöfen, in Gaststätten und kleineren Betrieben - die meisten davon weiblich. Während deutsche Truppen ihre Heimatländer mit einem Raub- und Vernichtungskrieg überzogen, sollten sie hier die Arbeitskräfte ersetzen, die überall fehlten. Wenn sie ein Kind bekamen, so mussten sie dieses im Durchgangslager in der Rothschwaige zur Welt bringen und in der berüchtigten sogenannten Kinderbaracke in Markt Indersdorf abliefern.

Wie es ihnen ergangenen ist, das will die Historikerin Anna Andlauer Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in ihrem Vortrag thematisieren, untermalt wird der Abend im Bräustüberl der Schlossbrauerei Odelzhausen mit ukrainischen Liedern von Nadine Shekhade aus Charkiw. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Beginn am Mittwoch ist um 19.30 Uhr.

Der Vortrag wird am Sonntag, 12. März, um 11 Uhr in der Kulturkreiskneipe Haimhausen wiederholt.

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