München:Ertrunken bei Hochwasser

Toter aus der Isar ist vermutlich ein Vermisster aus Dachau

In der Münchner Innenstadt ist am Donnerstagabend die Leiche eines jungen Mannes aus der Isar gezogen worden. Ein Polizeisprecher bestätigte am Freitag, dass es sich bei dem Toten wahrscheinlich um einen 22-jährigen Dachauer handle, der schon seit Ende Mai vermisst wird. Passanten hatten den Toten im Wasser entdeckt, Taucher der Feuerwehr zogen ihn ans Ufer. Noch am Donnerstagabend wurde die Leiche in die Rechtsmedizin gebracht und obduziert. Bis Redaktionsschluss am Freitag lag noch kein Ergebnis vor.

Nach Medienberichten soll der junge Bauarbeiter am 22. Mai mit Arbeitskollegen an der Braunauer Brücke gestanden haben, die Isar führte zu dieser Zeit Hochwasser. Ein Arbeiter soll demjenigen 1000 Euro versprochen haben, der durch den Fluss schwimmt. Der Dachauer soll daraufhin in die reißenden Fluten gestiegen und nicht wieder aufgetaucht sein. Die Rettungskräfte wurden offenbar nicht alarmiert. "Das steht im Raum und ist Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Sprecher. Am Donnerstag sei eine Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung eingegangen. "Fakt ist, dass sie gesehen haben, dass er gesprungen ist und dann einfach gegangen sind."

Erst am vergangenen Samstag waren im Landkreis Dachau zwei Menschen ertrunken: In der Amper kam ein 14-Jähriger ums Leben, nachdem er mit Freunden in den Werkskanal am Wasserkraftwerk Günding gesprungen war. Im Karlsfelder See ging ein 44-Jähriger unbemerkt unter und starb.

© SZ vom 20.06.2015 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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