Dachau:In Gedenken an Häftlinge und Märtyrer

Der "Marsch für Märtyrer" führte die Teilnehmer vom Dachauer Bahnhof zur KZ-Gedenkstätte. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Zum ersten Mal findet ein "Marsch für Märtyrer" in Dachau statt. Rund 2700 Geistliche wurden in das KZ Dachau verschleppt.

Zum ersten Mal fand am Samstagnachmittag ein "Marsch für Märtyrer" in Dachau statt. Bei herbstlichem Wetter gingen rund 20 Teilnehmer den Weg der Häftlinge vom Dachauer Bahnhof zur KZ-Gedenkstätte Dachau. Erinnert wurde dabei an den jährlichen "Marsch der Lebenden" vom Konzentrationslager Auschwitz zum Vernichtungslager Birkenau sowie an die Todesmärsche der KZ-Häftlinge im Jahr 1945.

Mitveranstaltet wurde der "Marsch für Märtyrer" von der katholischen Organisation "Kirche in Not", die sich seit Ende des zweiten Weltkrieges für Christen auf der Flucht und in Verfolgungssituationen einsetzt. Volker Niggewöhner trug kurze Biografien von heute verfolgten und ermordeten Christen vor. Die Vorsitzendes des Vereins "Selige Märtyrer von Dachau", Monika Volz, erzählte unter anderem von Pater Titus Brandsma, der erst in diesem Jahr heiliggesprochen wurde: Er war ein Karmelit aus den Niederlanden und starb als Märtyrer im KZ Dachau.

Außerdem wurde an den Sühnemarsch von 1000 Männern im Jahr 1960 erinnert, die anlässlich des Eucharistischen Weltkongresses von München zur Todesangst-Christi-Kapelle auf dem ehemaligen KZ-Gelände Dachau gingen. Damals wurde die Kapelle im Beisein von Gläubigen eingeweiht, nachdem sich der ehemalige Lagerinsasse und Weihbischof Neuhäusler dafür eingesetzt hatte.

Der Marsch am vergangenen Samstag endete schließlich an der KZ-Gedenkstätte, wo die Gruppe am Block 26 innehielt. Dort befand sich die Kapelle des Priesterblocks. Rund 2700 Geistliche wurden in das KZ Dachau verschleppt. Hier wurden die Namen der seliggesprochenen Märtyrer vorgetragen. Am christlichen Aschegrab nahe des Krematoriums wurde für die Opfer des KZ Dachaus und den Frieden in der Ukraine gebetet.

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