Leserbrief:Unerträglicher Volksfestlärm

Lesezeit: 2 min

Klagen von Anwohnern: Unerträglicher Volksfestlärm

Zur Glosse "Das Lachen der anderen vom 20./21. August.

Danke für diesen Artikel. Ich dachte schon, als Noch-Neu-Dachauerin wäre ich seltsam. Von mir: Zustimmung auf der ganzen Linie.

Wir sind vor anderthalb Jahren nach Dachau zugezogen. Wir haben damals nämlich etwas Ruhiges gesucht, wo man nachts endlich wieder schlafen kann. Am alten Wohnort war uns nämlich genau das, dank zugezogener Party-People, abhanden gekommen.

Wir wohnen Luftlinie circa zwei Kilometer vom Volksfest entfernt. Und trotz Dreifachverglasung und bei geschlossenen Fenstern und Türen keine Chance, dem Lärm zu entkommen! Dieser Lärmpegel ist eine echte Zumutung für alle, die morgens früh raus müssen. Musik darf ja auch mal laut sein, aber wozu braucht es solche Verstärker, so dass man sogar in dieser Entfernung noch genötigt wird, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen? Wenigstens diese unerträgliche Lautstärke sollte ab 22 Uhr abgestellt werden.

Kaum vorstellbar, wie furchtbar das sein muss, wenn man noch näher dran wohnt. Und was für eine unglaublich dreiste Reaktion auf die Beschwerde! Aber solche Leute wissen einfach, dass es keine Konsequenzen für sie hat. Man klatscht in unserem Land zwar neuerdings gerne Beifall, aber wenn es darum geht, Rücksicht auf andere zu nehmen, und man sich dafür nur ein kleines bisschen einschränken soll, ist das etwas, das doch bitte die anderen tun sollen.

Mich hat das jedenfalls so geärgert, dass ich beschlossen habe, nicht hinzugehen. Ich verpasse auch garantiert nichts: Dieses Volks-Fest hat dieselbe Qualität wie auch die Wiesn: Ballermann auf bayerisch. Echt schade, wenn der Kommerz über allem steht. Da unterstütze ich doch lieber den Gastwirt um die Ecke.

Ich bin jedenfalls froh, dass das Volksfest endlich vorbei ist.

Sylvia Engelmann, Dachau

Karlsfelder See: Dreck von zu vielen Gänsen

Zum Bericht "Kunst am Wasser" vom 11. Juli.

In dem Bericht hieß es, dass der Ärger der Besucher des Karlsfelder Sees über die starke Verunreinigung des Erholungsgebietes durch Gänse zumindest zeitweise verfliegen könnte, weil Künstler und Künstlerinnen den See mit Kunstwerken verschönern werden. In meinen Augen dürfte das selbst kurzzeitig schwerfallen. Denn dort muss sich die gesammelte Aufmerksamkeit eines Seespaziergängers darauf richten, dass er nicht in die Gänsehinterlassenschaften tritt, die sich fest an seine Sohlen haften könnten. Um die "Kunst am Wasser" genießen zu können, müsste also erst mal der "Kack am Wasser" beseitigt werden.

Aber nicht nur für Kunstausstellung ist die Invasion der Gänse ein Ärgernis, sondern für Menschen, denen vom Erholungsflächenverein hier ihr Swimmingpool geschaffen wurde. Den Swimmingpool-Besitzer möchte ich kennenlernen, der bei so einer Invasion keine Gegenmaßnahmen ergreift, nicht weil er etwas gegen die Natur hat, sondern, weil er unbeschadet baden möchte. Aber die Verantwortlichen für den See finden keine Lösung, sondern nur Ausreden.

Ich bin heuer noch nicht im See geschwommen, da es mir einfach davor graut. Es heißt zwar, dass es unbedenklich sei, aber ich habe auch schon Ärzte sagen hören, dass das Baden hier nicht unproblematisch sei.

Erika Seidenspinner, Karlsfeld

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