Etwa 60 000 bayerische Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die heuer noch nicht wählen dürfen, haben bei der U-18-Wahl zur Landtagswahl teilgenommen. Noch nie gab es bei der Wahlsimulation des Bayerischen Jugendring, bei der jede Person unter 18 Jahren mitmachen kann, eine so hohe Beteiligung. Das zeigt sich auch im Stimmkreis Dachau: Hier wurden 479 Erst- und Zweitstimmen gezählt.
Die Ergebnisse decken sich zum Teil mit den Wahlprognosen - es gibt jedoch auch ein paar Abweichungen: Bei den Erststimmen liegt bei der Dachauer Jugend der CSU-Kandidat Bernhard Seidenath mit 26,85 Prozent vorne, dicht gefolgt von SPD-Kandidat Hubert Böck mit 23,05 Prozent. Die CSU liegt auch bei den offiziellen Umfragen mit 37 Prozent vorne, die SPD schneidet bei den erwachsenen Wählern mit neun Prozent jedoch deutlich schlechter ab.
Alle fünf Jahre wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt, das nächste Mal am Sonntag, 8. Oktober. Berichte über Wahlkampfveranstaltungen, Analysen sowie Porträts aller Kandidaten im Stimmkreis Dachau finden Sie hier.
Auf Platz 3 folgt bei der U-18-Wahl Martin Modlinger von den Grünen mit 12,26 Prozent, auch bei der aktuellen Wahlprognose sind die Grünen mit 15 Prozent an dritter Stelle. Der Dachauer AfD-Kandidat Jürgen Henritzi kommt auf 8,67 Prozent und Johann Groß von den Freien Wählern (FW) auf 6,55 Prozent der U-18-Erststimmen. Bei den Erwachsenen scheinen sowohl die FW mit 15 Prozent als auch die AfD mit 14 Prozent aktuell beliebter zu sein als bei der jungen Generation. Für Frank Sommerfeld von der FDP sieht es nur minimal besser aus als in der allgemeinen Wahlprognose, er kommt knapp über die Fünf-Prozent-Hürde. Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen dem Dachauer Votum und den bayernweiten U-18-Wahlergebnissen ist, dass die AfD auf Landesebene mit 14,9 Prozent die zweitstärkste Partei ist.
Unter der Fünf-Prozent-Hürde der Dachauer U-18-Wahl sind die Linke mit 4,44 Prozent, die Tierschutzpartei mit 3,59 Prozent, Die Partei mit 2,75 Prozent, Volt mit 2,11 Prozent und die Bayernpartei mit 1,9 Prozent. ÖDP und Die Basis kommen jeweils auf knapp ein Prozent der Erststimmen, und die V-Partei liegt bei 0,42 Prozent. Die kleineren Parteien scheinen bei der jüngeren Generation mehr Gehör zu finden, in der Wahlprognose der Erwachsenen erreicht lediglich Die Linke noch ein Prozent der Stimmen.
Wie schon im Vorfeld zur Bundestagswahl 2021 forderten auch dieses Mal wieder viele Jugendliche, darunter auch Vertreter des Dachauer Jugendrats, das Wahlalter auf 16 zu senken - bislang jedoch vergeblich.
