Komplette Sperrung:Tödlicher Unfall auf der B 471

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Der Fahrer eines VW Transporters stirbt bei Frontalzusammenstoß mit einem Sattelzug nahe der Abschlussstelle Dachau-Süd. Der Lastwagenfahrer wird lebensgefährlich verletzt. Die Bundesstraße bleibt stundenlang gesperrt.

Von Walter Gierlich und Niels P. Jørgensen

Wie auf einem Schlachtfeld hat es am Donnerstagmittag auf der Bundesstraße 471 nach einem schweren Unfall ausgehen, bei dem ein Fahrer starb. Ein zweiter wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus nach München geflogen. Die Bundesstraße war bis in den frühen Abend in beiden Richtungen komplett gesperrt. Der Verkehr wurde durch die Stadt Dachau umgeleitet, wo es zu erheblichen Behinderungen und langen Staus kam. "Da ist das Verkehrschaos in Dachau eigentlich programmiert", sagte ein Feuerwehrsprecher.

Wie die Polizei mitteilt, war am Donnerstag gegen 12.30 Uhr der 56 Jahre alte Fahrer eines VW Multivans auf der B 471 in Fahrtrichtung Fürstenfeldbruck unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Dachau-Süd und Dachau-West geriet er in Höhe Himmelreich während eines Überholvorganges aus bislang ungeklärten Gründen von der Überholspur nach links in den Gegenverkehr und kollidierte frontal mit dem entgegenkommenden Sattelzug eines 70-jährigen Münchners, der in seinem Führerhaus eingeklemmt wurde.

Die ganze Wucht des Aufpralls war an den Spuren auf der Fahrbahn sichtbar: Neben dem Sattelzug mit der total zerstörten Fahrerkabine lagen ölgeschwärzte, zertrümmerte Fahrzeugteile, darunter ein Rad, das mitsamt der Aufhängung von der Achse abgerissen war. Das Wrack des Kleinbusses war auf einer Seite fast auf die Hälfte seiner ursprünglichen Länge zusammengepresst, der tote Fahrer war in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Vor einem Streifenwagen der Polizei lagen Verbandreste, Infusionsflaschen und die Handschuhe der Rettungssanitäter, die hier um das Leben des LKW-Fahrers gekämpft hatten, nachdem er mit schwerem technischen Gerät von Einsatzkräften der Feuerwehr aus dem Wrack befreit worden war und bevor er im Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen wurde.

Der 70-Jährige war mit seinem Lastzug in Richtung Schleißheim unterwegs und hat den Spuren auf der Fahrbahn zufolge noch versucht, sein Fahrzeug abzubremsen und so weit wie möglich nach rechts zu ziehen. Die Bundesstraße 471, die in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wegen der vielen schweren Unfälle, die sich dort ereigneten, als Todesstrecke galt, ist im Bereich der Unfallstelle dreispurig ausgebaut. Das soll eigentlich ein gefahrloses Überholen ermöglichen.

Zwei Fahrspuren führen an der Unfallstelle in Richtung Fürstenfeldbruck. Der 56-jährige Kleinbusfahrer hätte also an dieser Stelle problemlos überholen können, ohne mit dem Gegenverkehr in Konflikt zu kommen. Warum es trotzdem zu diesem Frontalzusammenstoß kam, muss jetzt ein Gutachter feststellen. Der Gutachter muss die gesamte Unfall vermessen, um den genauen Hergang möglichst genau klären zu können. So lange er tätig ist, darf nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers an der Unfallstelle nichts verändert werden. Die B471 musste deswegen und wegen der Bergungsarbeiten zwischen den Anschlussstellen Dachau/Fürstenfeldbruck an der Autobahn und Dachau-Süd für mehrere Stunden gesperrt werden.

An der Befreiung des verletzten Lastwagenfahrers und der Bergung der Autowracks sowie der Straßenabsperrung und Regelung des Verkehrs waren nach Mitteilung eines Feuerwehrsprechers Einsatzkräfte aus Günding, Feldgeding, Dachau und Geiselbullach sowie das Technische Hilfswerk beteiligt. Der Gesamtschaden dürfte sich nach unterschiedlichen Schätzungen auf einen Betrag zwischen 50 000 und 100 000 Euro belaufen.

© SZ vom 05.06.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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