Kommunalwahl in Schwabhausen:Drei Sitze für die Liste Oberroth

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Die Politikneulinge wollen für mehr Transparenz sorgen

Die Lage der gesamten Welt ändert sich drastisch in diesen Tagen, und so wirkt der politische Umschwung für das kleine Schwabhausen weitaus weniger einschneidend, als er es wohl sonst gewesen wäre. Denn seit Dienstagmorgen ist es offiziell: Die Politikneulinge der Liste Oberroth (LO) ziehen mit drei Sitzen in den Gemeinderat ein. Gehofft hatten sie auf zwei, so Sprecher Gerhard Geserer. Das Ergebnis ist für sie also mehr als nur zufriedenstellend.

Die CSU, zuvor bei fünf Sitzen, besetzt nun mit 21,92 Prozent nur noch vier Plätze im Gemeinderat. Die Unabhängige Bürgervereinigung (UBV) mit 22,08 Prozent verliert ebenfalls einen Sitz. Und auch die Freien Wähler schrumpfen mit 23,59 Prozent um einen Sitz, von sechs auf fünf Plätze im Gremium. Stärkste Kraft bleiben sie damit trotzdem. Ihr bisheriger Fraktionspartner, der Bürgerblock Arnbach (BBA) kommt auf 18,43 Prozent und behält damit seine vier Sitze. Eine gemeinsame Mehrheit können die beiden nicht mehr bilden.

"Diese neue Konstellation kann positiv wie negativ sein. Sie ist auf jeden Fall eine Chance, sachgerechte Politik zu machen", analysiert Wolfgang Hörl, einer der wiedergewählten Gemeinderäte der BBA und Bürgermeisterkandidat. Nun müsse man eben häufiger fraktionsübergreifende Entscheidungen treffen. Einen starken Fraktionszwang habe er in den vergangenen Jahren sowieso nicht beobachten können. Vielleicht kann er sich gerade deswegen eine Zusammenarbeit mit den Neulingen "sehr gut" vorstellen. Diese waren angetreten, um mehr Transparenz in den Gemeinderat zu bringen und plädieren für eine parteiübergreifende Entscheidungsfindung. Mit ihrem Ergebnis nehmen sie den drei alteingesessenen Parteien jeweils einen Sitz ab. Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei 66,27 Prozent, die meisten Stimmen erhielt die LO in Oberroth.

Hörl wird in zwei Wochen in einer Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters gegen Florian Scherl (CSU) antreten. Im ersten Wahlgang erhielt Hörl 45,93 Prozent der Stimmen, Scherf 30,1. Das Rennen zwischen den beiden wurde übrigens schon einmal ausgetragen, damals entschied allerdings der Schwabhausener Gemeinderat, nicht die rund 5000 Wähler. 2014 ging es um das Amt des zweiten Bürgermeisters. Am Ende gewann Hörl ganz knapp, mit 11 zu 10 Stimmen.

© SZ vom 18.03.2020 / aej - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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