Kommunalwahl in Röhrmoos:Grüne nominieren Arthur Stein

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Grünen-Vorstandssprecher Uli Rauhut dankt dem Bürgermeisterkandidaten Arthur Stein (links). (Foto: privat)

Biolandwirt will Röhrmooser Bürgermeister werden

Die Grünen in Röhrmoos haben den 61-jährigen Arthur Stein einstimmig (20:0) zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gekürt. Ebenfalls einstimmig wurde die Liste zur Gemeinderatswahl 2020 beschlossen. Angeführt wird sie - entgegen den Grünen-Regularien, aber mit Zustimmung der anwesenden Frauen - von einem Mann: Arthur Stein. Es folgen die derzeitigen Gemeinderäte der Grüne Unabhängige Liste (GUL) Renate Heyden-Klentzan und Nicolas Kugler und auf Platz vier die 30-jährige Biobäuerin Constanze Feneis. Insgesamt treten die Grünen mit acht Frauen und zwölf Männern zur Gemeinderatswahl an.

Bei einer kurzen Vorstellungsrunde der 20 Kandidaten wurden die Programm-Schwerpunkte des Röhrmooser Ortsverbandes deutlich. Für das fünfte Gymnasium im Landkreis Dachau favorisieren die Grünen wegen der guten Verkehrsanbindung den Standort Röhrmoos. Außerdem fordern sie ein Windrad im Gemeindegebiet, das nicht nur Strom für die Bürger erzeugt, sondern an dessen Finanzierung sie sich auch beteiligen können. Der Verkehr in der Gemeinde müsse für Fußgänger- und Radfahrer freundlicher werden, weshalb sie für Tempo 30 in allen Ortsteilen eintreten. Insbesondere die viel befahrene und dicht bebaute Kreisstraße durch Großinzemoos müsse entschärft werden. Um die Artenvielfalt zu erhalten, sollen die gemeindeeigenen landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden, und auf ausgewählten Flächen sollen Streuobstwiesen oder naturbelassene Rückzugsgebiete für Flora und Fauna angelegt werden, um die Artenvielfalt zu schützen. Vor allem die jungen Eltern unter den Anwesenden forderten einen Ausbau der Kinderbetreuung in Röhrmoos.

Bürgermeisterkandidat Arthur Stein ergänzte die To-do-Liste um die Forderung nach einem Bürgerhaus, in dem sich Bürger und Vereine treffen können - nachdem das Sportheim für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehe. Außerdem soll die Gemeinde ein Konzept zur Energieeinsparung und Umstellung von konventionellen auf erneuerbare Energiesysteme für alle ihre Gebäude und Fahrzeuge erstellen. Neu anzuschaffende Autos müssten elektrisch betriebene sein.

Die Klimakrise, so Stein, sei nun auch im Landkreis Dachau angekommen, aber viel schlimmer noch in regenarmen Gebieten im Fränkischen, wo Winzer vor verdorrten Trauben und Förster vor absterbenden Buchen stehen. "Wir sind überzeugt, das richtige Programm zum richtigen Zeitpunkt bezüglich der Klimakrise zu haben". Eine Absage erteilte Stein den Plänen, Umgehungsstraßen zu bauen. Vielmehr müsse der Individualverkehr reduziert und der ÖPNV ausgebaut werden. In der Gemeinderatspolitik wünscht sich Arthur Stein mehr Offenheit und Transparenz, anstatt wichtige Entscheidungen nichtöffentlich zu beraten. "Innovation statt Stagnation" lautet sein Wahlspruch. Nicht zuletzt im Interesse seiner vier Enkel setze er sich für ein Röhrmoos ein, wo es auch in Zukunft Spaß macht zu leben - in einer intakten Umwelt, mit klimaneutral erzeugter Energie und sozialen Netzen, die Bürger unterstützen.

Vorstandssprecher Uli Rauhut dankte dem Bürgermeisterkandidaten und überreichte ihm "garantiert abfallfrei und aus regionaler Produktion" eine Kerze aus Bienenwachs und ein Glas Honig. Arthur Stein revanchierte sich mit einer Flasche "garantiert veganem" Wein und dankte Uli Rauhut für den erfolgreichen Aufbau des Ortsverbandes der Grünen und die gute Stimmung im Team.

© SZ vom 25.11.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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