Kommunalwahl in Petershausen:Die Titelverteidiger

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Die Freien Wähler bauen in Petershausen erneut auf den amtierenden Rathauschef Marcel Fath

Von Petra Schafflik, Petershausen

Nun ist es offiziell: Marcel Fath (FW) tritt wie erwartet bei der Kommunalwahl 2020 wieder an. Der amtierende Bürgermeister von Petershausen, der sich 2014 als politischer Neuling in der Stichwahl durchgesetzt hatte gegen den damaligen Rathauschef Günter Fuchs (CSU),

wurde von den Freien Wählern am vergangenen Freitag offiziell nominiert. "Für die nächsten sechs Jahre ist der Weg vorgezeichnet", sagte Fath, der begonnene Projekte abschließen und neue Herausforderungen anpacken möchte. Es sei immer schön, einen Kandidaten zu nominieren, "von dem wir schon gesehen haben, was er leistet", sagte Elisabeth Kraus, ehemalige Petershausener Bürgermeisterin der Freien Wähler, die in der Veranda der Sportgaststätte die Aufstellungsversammlung leitete. Im Amt des Bürgermeisters, so Kraus, habe sich Fath als "souverän, kompetent und moderat" erwiesen, dabei gutes Verhandlungsgeschick unter Beweis gestellt. "Er ist ein anerkannter Repräsentant unserer Gemeinde." Das sahen die 27 stimmberechtigten Mitglieder genauso. Fath wurde bei einer Enthaltung mit großer Zustimmung nominiert. Gerne wolle er weiter die Verantwortung übernehmen, betonte Fath. "Die Gemeinde mit all ihren Menschen ist mein Zuhause."

Auf emotionale Lobreden oder angriffslustige Wahlkampf-Rhetorik verzichteten die Freien Wähler bei ihrer Aufstellungsversammlung. Vielmehr präsentierte Fath in ruhigem Duktus seine Bilanz und seine Pläne für die neue Legislaturperiode. Gemeinsam mit der Gemeinderatsfraktion habe er sich auf Sachthemen konzentriert, erklärte er. "Es war gut, sich an der Herabwürdigung anderer und der Eskalation nicht beteiligt zu haben", sagte Fath mit Blick auf die immer wieder hitzigen Diskussionen im Gemeinderat wie auch im Dorf. Sein Ziel von 2014, "Bewegung in die Gemeinde zu bringen", habe er erreicht. Nun gelte es, Vorhaben fortzuführen und zum Abschluss zu bringen. Als nächste Großprojekte stehen der Neubau von Feuerwehrhaus und Kindergarten an. Anschieben will Fath auch beim Thema Wohnen, "da warten viele Menschen drauf." Ein Verkehrsgutachten, das die Gemeinde insgesamt in den Blick nimmt, soll die Grundlage bilden dafür, endlich die seit Jahrzehnten geplante Umgehungsstraße durchzubringen. "Wir hatten zu keiner Zeit bessere Argumente, aber wir werden kämpfen müssen."

Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist für Fath der Bau eines neuen Rathauses. Das aktuelle Gebäude sei zu klein, "da passt kein weiterer Schreibtisch mehr hinein". Um als Gemeinde handlungsfähig zu bleiben, brauche es eine schnelle Entscheidung. Gleich mit geregelt werden müsse, wo Erwachsenenbildung, Musikschule und Vereine künftig unterkommen, wo "Raum für Kultur" sein werde in der Gemeinde. Diskutiert werden müsse auch, welche weiteren Einrichtungen in einen Rathaus-Neubau noch integriert werden könnten, die Ideen reichen von Supermarkt über Bücherei bis zu Gastronomie, die bekanntlich im Dorf fehlt. Alle Aspekte rund um einen Rathaus-Neubau möchte Amtsinhaber und Kandidat Fath mit den Bürgern diskutieren.

Bevor er aber dieses Vorhaben jedoch anpacken kann, muss Fath im Wahlkampf sein Amt erfolgreich verteidigen. Mit Bernhard Franke (SPD), Günter Fuchs (CSU) und Georg Seitz (Überparteiliche Bürgergemeinschaft) sind drei Herausforderer bereits nominiert, eine Kandidatur von Jürgen Junghans (FDP) ist angekündigt. Einer so großen Zahl von Herausforderern hat sich in Petershausen bisher noch kein Amtsinhaber stellen müssen.

© SZ vom 26.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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