Kommunalwahl in Dachau:Große Pläne für das Brauereigelände

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Der Haimhauser Bürgermeister Peter Felbermeier verrät seine Ideen für die Zukunft des Ortes. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Bürgermeister Peter Felbermeier stellt das Wahlprogramm der CSU Haimhausen vor

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Auf den hohen Grad an Übereinstimmung bei den kommunalpolitisch relevanten Themen mit ihren politischen Wettbewerbern haben die Haimhauser CSU-Vorsitzende Claudia Kops und Bürgermeister Peter Felbermeier bei einem Pressegespräch hingewiesen. Dabei sprachen sie sich für einen anständigen Umgang untereinander aus - auch in Zeiten des Kommunalwahlkampfs. Streit bringe gar nichts, sagte Felbermeier. Man müsse von Mai an, wenn die neue Amtsperiode des Gemeinderates beginne, wieder für die nächsten sechs Jahre zum Wohl des Ortes Haimhausen zusammenarbeiten. "Streit hemmt die Entwicklung nur", sagte Felbermeier.

Eine "echte Herausforderung" wird nach Ansicht Kops und Felbermeiers künftig die innerörtliche Entwicklung der Gemeinde. Insbesondere beim Erwerb und bei der Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten. Felbermeier betonte, dass es für die Kommune deshalb leichter sei, wenn man bei den entsprechenden Grundstücken selbst Eigentümer sei. Die Gemeinde versuche dies durch Kauf und Tausch von Bauland zu erreichen. "Ich möchte keinen Konflikt mit Grundeigentümern, die wissen, welches Baurecht sie haben", erklärte Felbermeier. So werde die Gemeinde, was die Überplanung des Geländes der Brauerei Haniel betreffe, eine "Bürgerwerkstatt" initiieren, wo jeder seine Vorschläge einbringen könne. Hier sei man bereits mit einem Investor im Gespräch, der in Kolbermoor überzeugende Lösungen umgesetzt habe. Zentrales Thema ist dabei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Der Bürgermeister kritisierte, dass bei sozialen Bauprojekten sämtliche Planungen rollstuhlgerecht sein müssten. "Warum reicht nicht Barrierefreiheit?", klagte er. Die Vorschriften führten dazu, "dass wir zwar 27 Quadratmeter große Schlafzimmer, aber nur rund elf Quadratmeter große Wohnzimmer haben". Denn für Wohnzimmer gelte die Vorschrift der rollstuhlgerechten Planung nicht.

Ein schwieriges Thema für Haimhausen ist zudem der innerörtliche Verkehr. Claudia Kops sagt, dass ein Teil der Verkehrsbelastung am Ort "hausgemacht" sei. Der Grund: Immer mehr Menschen und immer mehr Mitglieder von Familien hätten mehrere Autos. Dennoch könne man nicht alle Verkehrsteilnehmer aussperren. Im Ort herrsche landwirtschaftlicher Verkehr, die Busse, die Feuerwehr und Rettungsdienste bräuchten ihren Platz auf den Straßen. Die Lösung sehen die Haimhauser CSU-Politiker in einem landkreisweiten Verkehrskonzept. Felbermeier stellte zudem die Frage, weshalb jemand freiwillig vom Auto auf den Bus umsteigen solle, wenn dieser im Stau stehe? In diesem Zusammenhang brachte Felbermeier Extraspuren für Busse ins Spiel. Für einen Umstieg sei auch nicht der Preis für die Fahrkarte entscheidend. Wichtiger seien dem Bürger andere Dinge: Qualität oder Pünktlichkeit zum Beispiel. Hier müsse "die große Politik" Lösungen für die Metropolregion schaffen.

Stolz ist die Haimhauser CSU auf die hohe Qualität der kulturellen Arbeit am Ort. "Wenn wir das so halten könnten wie bisher, wäre das schon gut", so Felbermeier. Auch künftig soll es im Ort ein Fest für die Bürger geben. Derzeit sei man auf der Suche nach einer Alternative für das Brauereifest.

Ein besonderes Ereignis solle die 1250- Jahr-Feier der Gemeinde Haimhausen im Jahr 2022 werden, so die Pläne. Die Vorbereitungen für das Jubiläum liefen bereits, erklärt Felbermeier.Gefeiert werden solle dieses Ereignis mit einem Veranstaltungsreigen, der sich über das ganze Jahr hinzieht.

© SZ vom 11.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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