Kommunalwahl 2020:Auf Anhieb gleich drei Sitze

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Ruth Göttler führt die Liste der Grünen in Bergkirchen an. (Foto: Privat/oh)

Der erst Anfang Dezember gegründete Ortsverband der Grünen in Bergkirchen gibt sich zuversichtlich und rechnet mit einem großen Wahlerfolg

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Gerade erst Anfang Dezember als eigener Ortsverband in Bergkirchen gegründet, wollen die Grünen natürlich nun in der Kommunalpolitik auch aktiv mitmischen. Deshalb nominierte die junge Gruppierung bei einer Aufstellungsversammlung im Seewirt jetzt ihre Gemeinderatskandidaten für die Kommunalwahl 2020. Angeführt wird die mit neun Kandidaten besetzte Liste von Ruth Göttler, auf den Plätzen zwei und drei folgt das Sprecher-Tandem Stefan Haas und Karin Beittel. Das Team hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. "Drei Sitze im Gemeinderat sind realistisch", sagt Karin Beittel.

Ihr Optimismus speist sich aus dem großen Zuspruch und Interesse, das der neue Ortsverband in diesen Tagen erlebt. Auch hätten die Bergkirchner mangels eines örtlichen Angebots bisher nicht die Chance gehabt, Grün zu wählen. Zudem wollen die Bergkirchner Grünen auch vom generellen Aufwind ihrer Partei profitieren. Und auch die Wähler abholen, die bisher SPD gewählt haben. Denn der SPD-Ortsverband hat sich bekanntlich aufgelöst, die Genossen treten bei der Kommunalwahl in Bergkirchen 2020 nicht an. Sprecherin Beittel ist deshalb optimistisch, "dass unser Ergebnis überraschen könnte."

Ein Programm wollen die Grünen noch ausarbeiten, doch einige Kernthemen wurden von den Gemeinderatsbewerbern bereits angesprochen. Spitzenkandidatin Ruth Göttler liegt ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs am Herzen, der in Bergkirchen bekanntlich nur spärlich vorhanden ist. Wie in ihrer Jugend gelte nach wie vor: "Wer wegkommen will, braucht ein Auto." Das sollte sich ändern, betont Göttler. Für den Klimaschutz will sich Stefan Haas engagieren. "Was die Jugend bei Fridays for Future vorlebt, wollen wir im Team anpacken." Und Karin Beittel möchte "gemeinsam mit den Bürgern für eine nachhaltige Zukunft arbeiten." Auch wenn bei den Bergkirchner Grünen nur sechs Männern und drei Frauen ein Gemeinderatsmandat anstreben, kam es um Platz vier der Liste zu einer Kampfkandidatur von drei Bewerbern. Nach einer Stichwahl errang Gregor Sollath diesen Platz.

Die beiden unterlegenen Kandidaten bewarben sich dann für Platz fünf, den der 18-jährige Joseph Scheingraber errang. Der Student ist der einzige jüngere Bewerber, alle übrigen Kandidaten sind im Alter zwischen 42 und 55 Jahren. Der Unterlegene Jürgen Rohner-Bergmann wurde dann auf Platz sechs bestätigt. Alle übrigen Plätze waren unumstritten, die jeweils einzigen Bewerber wurden stets einstimmig von allen elf stimmberechtigten Mitgliedern benannt. Die freien Plätze auf der Liste werden durch Dreifachnennung der vorderen fünf Plätze aufgefüllt.

Ein Wahlprogramm soll jetzt gemeinsam erarbeitet werden, kündigt Sprecherin Beittel an. Allen Bewerbern, das wurde in der Vorstellungsrunde bereits deutlich, liegt neben den klassischen Grünen-Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gerade in Bergkirchen auch die Verkehrspolitik am Herzen. Für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wollen sie sich deshalb einsetzen. Aber auch soziale Themen aufgreifen, betont Sprecherin Beittel. Stichworte sind vernünftige Mieten und Wohnraum für Mitarbeiter der Gemeinde. "Da gilt es, Alternativen zu schaffen."

© SZ vom 27.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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