Kultur:Ein schlüssiges Konzept

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Seit der Zusammenlegung gibt es ein noch breites Angebot an Instrumenten, die man lernen kann. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

2021 haben sich die Karlsfelder Musikschule und das Musikstudio zusammengeschlossen zu einem gemeinnützigen Verein. Zwei Jahre später fällt die Bilanz positiv aus.

Von Walter Gierlich, Karlsfeld

Zwei Jahre ist es her, dass die beiden Einrichtungen, in denen Karlsfelder Musikunterricht nehmen konnten, zusammengelegt wurden. Davor hatten die 1972 von der Musiklehrerin Marita Eggebrecht gegründete und auch 30 Jahre von ihr geleitete Musikschule und das 1969 von Monika Fuchs-Warmhold etablierte Musikstudio jahrzehntelang nebeneinander existiert. 2021 fusionierten die zwei pädagogischen Lehranstalten zur Musikschule Karlsfeld e.V., einem gemeinnützigen Verein. Dessen Vorsitzender ist seitdem der CSU-Gemeinderat Andreas Froschmayer, als Verwaltungsleiter fungiert Martin Ziegenaus, unter anderem Gitarrenlehrer an der Musikschule und Bassist im Karlsfelder Sinfonieorchester.

Froschmayer gab nun im Hauptausschuss einen Bericht darüber ab, wie sich die Musikschule seit der Fusion entwickelt hat. Er sprach von einer erfolgreichen Integration: So sei die Schülerzahl von 135 auf 248 geklettert. Zudem gebe es ein breiter gefächertes Angebot an interessanten und ansprechenden Instrumenten. Froschmayer, der selbst seit langem im Vivaldi-Orchester spielt, das aus dem Musikstudio entstanden ist, bezeichnete es als wichtigsten Auftrag der Musikschule, "Kindern und jungen Menschen die Chance zu geben, ein Instrument zu erlernen, um Perspektiven zu geben, Freude an Kunst zu entwickeln und individuelle Fähigkeiten zu fördern" - und das zu erschwinglichen Preisen. Als Vision schwebt ihm vor, "mit dem Zusammenwirken in Ensembles und sozialen Veranstaltungen wie Konzerten die Kultur in Karlsfeld und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern".

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Nachdem die Gemeinde in den ersten beiden Jahren des Zusammenwachsens die Musikschule mit erhöhten Zuschüssen von jeweils 55 000 Euro unterstützt hat, strebt Froschmayer nun eine Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit an. Obwohl das Defizit zwischen Einnahmen und Ausgaben aktuell bei 44 000 Euro liege, habe die Musikschule deshalb für 2024 lediglich 38 000 Euro Zuschuss von der Gemeinde beantragt.

Über dieses Thema werde erst in den Haushaltsberatungen diskutiert, betonte umgehend Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU), bevor er den Verein lobte: "Die erste Phase wurde gut gemeistert." Ebenso positives Echo gab es von Kolbes Stellvertreter Stefan Handl (CSU): "Es ist ein erfreulicher Tag auch für uns. Das Konzept der Musikschule hat sich als absolut schlüssig und tragfähig erwiesen."

"Es ist wahnsinnig viel vorwärtsgegangen"

Die Integration des Musikstudios von Monika Fuchs-Warmhold in die Musikschule sei gelungen. "Die Fusion war eine große Herausforderung, die von den Verantwortlichen hervorragend gemeistert wurde", sagte auch Beate Full (SPD). Heike Miebach (Grüne) stimmte zu: "Es ist wahnsinnig viel vorwärtsgegangen." Sie könne sich, so Miebach, eine Verbesserung der ökonomischen Situation durch mehr Vereinsmitglieder vorstellen. Ihr Fraktionskollege Thomas Nuber verwies darauf, dass Spenden an den Verein steuerlich absetzbar seien.

Zudem äußerte Miebach den Wunsch, dass es auch im westlichen Karlsfeld Angebote für Musikunterricht geben sollte, der bisher im Wesentlichen nur in den Schulen an der Krenmoosstraße und im Bürgerhaus stattfinde. Das jedoch sei an der Verbandsgrundschule schwierig, entgegnete Kolbe, weil die Stadt München dort mitzureden habe. Für gar unmöglich hält er Musikunterricht am künftigen Gymnasium, das momentan im Bau ist: "Da müssten wir zahlen, da lässt uns der Landkreis sicher nicht umsonst rein. Das können wir uns nicht leisten."

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