Erfreuliche Bilanz:19 000 Besucher bei Familienmesse

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Die Organisatoren des erstmals in Karlsfeld abgehaltenen Events zeigen sich mit der Resonanz von Teilnehmern und Publikum sehr zufrieden. Und sie schmieden bereits neue ehrgeizige Pläne

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die erste Familienmesse in Karlsfeld war ein voller Erfolg. "Alle, die ich getroffen habe, waren begeistert", jubelt Erika Schatz, die das große Event am Karlsfelder See initiiert und mitorganisiert hat. "Erst heute haben wieder sieben Kunden angerufen und mir gratuliert." Die Beraterin von Channoine Cosmetic ist froh, dass sie so hartnäckig war. 20 Jahre lang präsentierte sie ihr Geschäft auf der "Diva" in Dachau. Als sie mitbekam, dass diese nicht mehr stattfinden soll, war sie entsetzt. Sie setzte alle Hebel in Bewegung um die Messe nach Karlsfeld zu holen. Veranstalter Josef Schmid hatte zunächst abgewunken, so etwas sei in einem halben Jahr nicht zu organisieren, sagte er. Doch Schatz bestand darauf. Mehr als 19 000 Besucher kamen von Donnerstag bis Sonntag in die sechs Zelte, tingelten von Stand zu Stand, schauten, staunten, kauften oder redeten.

Klar, die Diva war größer: Zuletzt lockte sie etwa 10 000 Interessierte mehr an. Doch: "Auf die Kopfzahl kommt es nicht an", bemerkt Landrat Stefan Löwl (CSU). "Auf die Qualität kommt es an und die hat gestimmt." 140 Stände waren in den Zelten aufgebaut, nach Themenkreisen sortiert. "Es war kein Vergleich zur Gewerbeschau, die wir vor einem Jahr veranstaltet haben", sagt Michael Gold von der Engagierten Unternehmergemeinschaft Karlsfeld (EUG) anerkennend. "Man hat viele interessante Gespräche führen können. Bürgermeister und Landrat waren oft präsent. Insgesamt kann man sagen: Netzwerken hat einfach super funktioniert." Viele Firmeninhaber aus Karlsfeld seien zuvor sehr skeptisch gewesen, wollten die Messe erst einmal abwarten. Nur etwa ein Drittel der EUG-Mitglieder waren mit einem Stand vertreten. Trotzdem muss sich die Familienmesse nicht vorwerfen lassen, dass sie nicht regional genug gewesen wäre. (Dies war immer ein Hauptkritikpunkt an der Diva in Dachau gewesen.) Etwa zwei Drittel der Teilnehmer kamen aus dem Landkreis Dachau, versichert Schatz. "Und beim nächsten Mal wird der ein oder andere Unternehmer aus Karlsfeld auch noch mit dabei sein", sagt Gold.

Ob die Familienmesse in zwei Jahren noch einmal stattfindet, ist noch nicht klar, aber Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) hofft, dass sie sich "in Karlsfeld gut etablieren kann". "Sie ist eine gute Nachfolge für die Diva", sagt er. Auch Landrat Stefan Löwl ist begeistert: "Es ist sehr, sehr gut, dass die lokale Wirtschaft sich weiterhin so toll präsentieren kann", sagt er. Der Standort Karlsfeld sei attraktiv - besonders am See. Anders als in Dachau lockt er auch Besucher aus München an, was viele Firmenchefs als ausgesprochen positiv empfinden. Vorteilhaft ist auch die Parksituation. In Dachau war sie für viele immer ein Ärgernis.

Für das Landratsamt hat die Familienmesse eine große Bedeutung, weil "wir hier ganz viele Menschen erreichen ohne Vorauswahl", sagt Löwl. "Mehr als sonst in ein oder zwei Monaten." Gesundheitsamt, das Projekt Gesundheitsregion Plus, Abfallwirtschaft, Integrationsstelle sowie das Jugendamt können sich hier präsentieren, ohne dass die Menschen, die an den Stand kommen, einen ernsten Hintergrund haben. Auch die Gemeinde Karlsfeld und die Westallianz nutzten die Gelegenheit, ebenso wie viele Vereine.

Die Teilnehmer begrüßten die vielen Aufführungen von Tanz-, Sport- und Musikgruppen. "In Karlsfeld hat man gemerkt, dass die Vereine noch sehr präsent sind", sagt Initiatorin Schatz. Sie drängten auf die Bühne und machten die Messe zu einem bunten Event. Auch die Modenschau von der Ima (Integration mit Augenmaß), sowie die Podiumsdiskussion mit Fridays for Future und dem Landrat zog das Publikum in den Bann. Vor allem kamen, anders als auf der Diva, mehr Familien in die Zelte. "Wer da war, hat Interesse gehabt und wollte sich nicht nur die Zeit vertreiben", so Schatz.

Sie träumt bereits von der nächsten Familienmesse, die noch viel größer werden und den ganzen Parkplatz am See in Anspruch nehmen soll. Landrat Löwl schlägt als besonderes Highlight eine nächtliche Lichtinstallation am See vor, eventuell mit Musik - "so in Richtung Candle-Light-Shopping".

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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