Neubaugebiet:Gespaltene Meinungen

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Natürlich sind auch die Bestandteile des Hebertshausener Rathauses im Baustoffkataster enthalten. (Foto: Toni Heigl)

Hebertshausen entwickelt auf einer innerörtlichen Fläche neuen Wohnraum. Ortsansässige Familien sollen hier günstig Baugrund erhalten, die Anlieger aber fürchten den Verkehr.

Von Alexandra Vettori, Hebertshausen

Mehr als 50 Interessierte sind am Donnerstag in das Hebertshausener Rathaus gekommen, um sich über das geplante Neubaugebiet am Hofanger zu informieren. Die Gemeinde hatte dazu eingeladen, noch bevor der Gemeinderat das Planungskonzept festklopft.

Die Besucherinnen und Besucher teilten sich in zwei Gruppen: Junge Leute, die auf ein günstiges Baugrundstück im Einheimischenmodell hoffen, und in der Regel ältere Menschen, die teils schon seit Jahrzehnten am Rand der fünf Hektar großen, aktuell landwirtschaftlich genutzten Fläche wohnen und jetzt zu dichte Bebauung, vor allem aber den zusätzlichen Verkehr fürchten.

Dass der Bedarf an vergleichsweise günstigem Baugrund groß ist, belegte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) mit den Anfragen, die schon eingegangen sind, bevor die Frist überhaupt startet: 149 Bewerbungen. "Wir rechnen locker mit 300 bis 400 Bewerbungen, wenn die Bewerbungsfrist läuft", so Reischl. Dass der Hofanger bebaut werden soll, liegt an der rechtlichen Vorgabe, wonach innerörtliche Brachflächen zuerst entwickelt werden müssen.

Der Bürger hat das Wort, bevor der Gemeinderat entscheidet

Weil klar war, dass sich die Begeisterung der Alteingesessenen in Grenzen halten würde, hat die Gemeinde zusammen mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum und dem beauftragten Planungsbüro die Bevölkerung eingeladen. "Zuerst fragen wir heute Sie", sagte Reischl, "bis jetzt ist es nur ein Konzept, aber mit etwas müssen wir ja anfangen".

Geplant sind rund 50 Wohneinheiten für rund 150 Personen. Im ersten Abschnitt werden zwei Hektar im Westteil der Fläche bebaut, mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern, aber auch mit zwei Geschosswohnungsbauten, von denen einer drei Stockwerke aufweisen soll. Das Besondere wird ein halb im Boden versenktes Gemeinschaftsparkhaus, in dem die Hälfte der Stellplätze untergebracht werden soll. Dass die Erschließung über die schmale Straße Am Eichenberg verlaufen soll, kritisieren viele Anwohner.

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