20 Jahre in ein und derselben Wohnung, das ist eine ganz schön lange Zeit - zumal in der heutigen Zeit, wo es viele doch immer öfter zu Wohnungs- oder gar Wohnortwechseln treibt. Nun hat offenbar auch eine Griechische Schildkröte, die zwei Jahrzehnte in ihrem Freigehege im Indersdorfer Ortsteil Engelbrechtsmühle gelebt hat, die Reiselust gepackt. Jedenfalls ist sie aus dem Garten verschwunden und wird nun von ihrer Familie schmerzlich vermisst. "Wir hängen wirklich sehr an ihr", schreibt die Besitzerin in der Facebookgruppe "Indersdorfer samma" und bittet um Mithilfe bei der Suche nach dem süßen Reptil.
Es ist hinlänglich bekannt, dass Schildkröten nicht die Allerschnellsten sind, weit dürfte die kleine Indersdorferin also noch nicht gekommen sein. Der Hinweis einer Userin scheint daher gar nicht so weit hergeholt: "Meine hab ich damals immer im Salatbeet unserer Vermieterin gefunden. Vielleicht ist bei euch ja auch eins in der Nähe." Die Schildkröte aus Engelbrechtsmühle wäre schließlich nicht die Erste, die sich aufgemacht hat, weil sie dachte, dass das Gras - oder in diesem Fall eben der Salatkopf - auf der anderen (Gartenzaun-)Seite grüner ist.
Oder vielleicht hat sie nach all den Jahren am selben Ort auch einfach das Fernweh gepackt und sie dachte sich, sie müsste mal wieder aus dem Quark kommen, müsste mal wieder etwas wagen. So denken Menschen andauernd, warum also nicht auch eine Griechische Landschildkröte? Und wenn dem so ist, dann muss man eben manchmal raus, ins Unbekannte. Die Besitzer können in so einem Fall aber vermutlich unbesorgt sein: Meistens stellt man schnell fest, dass es daheim doch am Schönsten ist.
Bleibt also nur zu hoffen, dass die Schildkröte den Weg nach ihrer kleinen Spritztour auch zurückfindet, in ihr Freigehege. Oder aber, dass sie jemand findet. Beim Gassigehen zum Beispiel.
