Verkehr in Dachau:Tödliche Glätte

Lesezeit: 1 min

Blitzeis verwandelt die Gehwege in der Altstadt zu Rutschbahnen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Wegen des Eisregens kommt es zu mehreren Unfällen im Landkreis Dachau. Ein 23-Jähriger stirbt noch am Unglücksort.

Von Anna Schwarz, Dachau

Nicht nur auf dem Kopfsteinpflaster der Dachauer Altstadt führte der Eisregen am Mittwoch zu extremer Glätte, landkreisweit kam es deswegen zu drei Verkehrsunfällen, darunter ein tödlicher auf der B471 im Gemeindebereich Bergkirchen. Dort fuhr ein 23-Jähriger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck gegen 14.30 Uhr mit seinem Ford von Olching in Richtung Oberschleißheim. Kurz nach der Abzweigung nach Günding überholte er ein Fahrzeug. Während des Überholens verlor er die Kontrolle über sein Auto und kam in den Gegenverkehr. Dort kollidierte er frontal mit dem VW einer 42-Jährigen aus dem Landkreis Dachau. Der 23-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Die 42-Jährige wurde mit schweren Verletzungen von einem Rettungswagen in ein Klinikum gebracht, die B 471 wurde komplett gesperrt. Außerdem kam es in den Gemeinden Petershausen und Odelzhausen zu zwei Verkehrsunfällen mit Sachschaden, dabei wurden laut Polizei aber keine Personen verletzt.

"Wir haben alles herausgeholt an Personal und Fahrzeugen, was wir haben."

Der Eisregen beschäftigte auch die Mitarbeiter in der Notaufnahme des Dachauer Helios Amper-Klinikums, wie der Leitende Oberarzt, Alexander von Freyburg, am späten Mittwochnachmittag mitteilte: "In den letzten vier Stunden waren es etwa ein halbes Dutzend verunfallte Patienten, die wegen dem Glatteis zu Schaden gekommen sind - es sind vor allem handgelenksnahe Brüche und Schenkelhalsfrakturen beziehungsweise Sprunggelenksfrakturen."

Wegen des Eisregens hatte der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung herausgegeben. Schon seit sieben Uhr waren die 30 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs am Mittwoch im Einsatz, sagt Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD): "Wir haben alles herausgeholt an Personal und Fahrzeugen, was wir haben." Vor allem die Altstadt werde bei Eisregen zur Gefahrenzone - wegen des Kopfsteinpflasters und des Gefälles. Doch die Stadt habe vorgesorgt: Im Silo des Bauhofs lagern 30 Tonnen Blähschiefer, 650 Tonnen Salz und 25 000 Liter Salzsole.

© SZ/sanna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusDachau
:Dauerbaustelle Hörhammerbräu

Seit Jahren ist das Baudenkmal in der Dachauer Altstadt verhüllt. Statikprobleme haben dazu beigetragen, dass an der Baustelle nichts vorwärts geht. Nun bringt ein neues Gutachten Bewegung in die festgefahrene Situation.

Von Thomas Altvater

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: