"Der fährt sich ganz normal", sagt Wolfgang Pietsch überrascht, als er den gelben Viersitzer in Bewegung setzt. "Man hört aber gar nichts." Gemeinsam mit Thomas Widmann, Service-Koordinator für Elektro- und Hybridfahrzeuge, drehte der Schwabhausener im Citroën C-Zero am Ostermontag eine Runde durch Altomünster.
Dort präsentierten sich auf dem Schulgelände bei der fünften Gewerbeschau 52 Aussteller aus Handwerk, Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe sowie regionale Interessenverbände. Erstmals fand gleichzeitig auch der Energietag statt, bei dem neben Beratern und Spezialisten auch zwei Elektroautos zur Probefahrt bereitstanden. Mehrere tausend Besucher kamen bei strahlendem Sonnenschein nach Altomünster, um sich zu informieren oder einfach nur den Tag zu genießen.
"Die Gewerbeschau zeigt die Vielfalt, die wir wirtschaftlich gesehen zu bieten haben", sagte Alto Mair, Vorsitzender des Gewerbevereins Altomünster, bei der Eröffnung. Das örtliche Angebot könne sich durchaus mit dem überregionalen messen. "Wir müssen dieses funktionierende wirtschaftliche Angebot erhalten."
Mit der Gewerbeschau möchte der Verein, der die Veranstaltung gemeinsam mit dem Regionalentwicklungsverein Dachau Agil und dem Markt Altomünster organisierte, zeigen, welche Angebote es in Gemeinde und Region gibt. "Eine solche Beratungskompetenz gibt es nur hier vor Ort", sagte Brigitta Mair, die beim Gewerbeverein für die Pressearbeit zuständig ist. "Das ist Leistung mit Nachbarschaftsgarantie."
Der Altomünsterer Bürgermeister Konrad Wagner (FW), der die Gewerbeschau mit der stellvertretenden Landrätin Eva Rehm (CSU) eröffnete, freute sich über den Mut der Betriebe, gemeinsam anzupacken. "Wir können uns beglückwünschen, die Gewerbeschau hier veranstalten zu können."
Eva Rehm betonte, dass es ihr genauso wie Dachaus Landrat Hansjörg Christmann (CSU) wichtig sei, die heimische Wirtschaft zu begleiten. Sie nutzte die Gelegenheit und bat die Betriebe, ihre Leistungsfähigkeit auch auf der Dachauer Informations- und Verkaufsausstellung (Diva) im Oktober zu zeigen.
Die Auswahl für die Besucher war groß. Am Stand der Solidargemeinschaft Dachauer Land gab es Wein- oder Feuerkäse zum Probieren. Viele ließen sich eine neue Frisur zaubern, probierten frisch gepresste Säfte aus dem Mixer oder gingen zur Maniküre. Der Biergarten lud mittags zu einem Hendl und einem kühlen Bier ein. Auch die beiden ortsansässigen Privatbrauereien waren auf dem Gelände zu finden.
Wie das Energiesparhaus der Zukunft aussieht, erfuhren die Besucher im Energiezelt. Dort standen Spezialisten bereit, die über Wärmedämmung, Passivhaus-Standards, Einsparmöglichkeiten im Elektrobereich oder Photovoltaikanlagen informierten. Abgerundet wurde das Programm am Nachmittag durch mehrere Fachvorträge zur energieeffizienten Sanierung von Altbauten über das Wohnen im Passivhaus bis hin zum Einsatz von Wärmepumpen.
Eine besondere Neuheit zeigte die Haustechnikfirma "Der Huber" aus Asbach: ein so genanntes Dusch-WC. Aus einem Hahn in der Toilette spritzt Wasser, die Temperatur kann jeder selbst bestimmen. Auch ein Föhn ist dabei. "Das ist immer mehr im Kommen", sagt Silvia Huber, die im Büro des Betriebs ihres Mannes arbeitet. Das Unternehmen war bereits mehrmals auf der Gewerbeschau vertreten und Silvia Huber kommt gerne nach Altomünster. "Das Angebot wird sehr gut angenommen."
Auch für die Unterhaltung der kleinen Gäste hatten die Veranstalter gesorgt. In den Räumen der Schülerbetreuung Altomünster konnten die Kinder spielen, kickern und basteln - und ihre Eltern so ganz in Ruhe das Programm genießen. Die sechsjährige Maresa hatte viel Spaß beim Bemalen ihrer neuen Spardose.
"Es ist toll, hier zu sein." Das sieht ihre ein Jahr jüngere Schwester Tamina ganz genauso. Auf dem Sportgelände konnten sich die Kinder mit den Jugend-Fußballern des TSV Altomünster beim Torwandschießen messen.
"Es soll allen gut gehen, die Besucher sollen Spaß haben und genießen, was Altomünster zu bieten hat", hatte Brigitta Mair am Nachmittag gesagt. Und sowohl Besucher als auch Veranstalter sind zufrieden mit der fünften Gewerbeschau in Altomünster.
Auch wenn Wolfgang Pietsch die Fahrt im Elektroauto gut gefallen hat, erstmal geht es mit Ehefrau und Tochter im eigenen Wagen zurück nach Schwabhausen. "Noch ist mir die Reichweite zu gering, für die Zukunft kann ich mir das aber gut vorstellen."