KZ-Gedenkstätte Dachau:Würdigung für Widerstandskämpfer

Gedenkgottesdienst in der Versöhnungskirche zum Jahrestag des 20. Juli 1944.

Die emeritierte Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Kirchenrat Björn Mensing würdigen in einem Gottesdienst am Sonntag, 17. Juli, um 11 Uhr in der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau die Frauen und Männer des 20. Juli 1944, an dem Tag scheitert das Attentat auf Hitler. Im Gottesdienst werde aber nicht nur an die Männer und Frauen erinnert, die am Widerstand im Umfeld des 20. Juli unmittelbar beteiligt gewesen seien, teilt die Versöhnungskirche mit: "Etwa 200 von ihnen wurden vom NS-Regime hingerichtet oder in den Suizid getrieben. Der Vergeltungsterror traf auch Unbeteiligte." Am 22. August 1944 führte die Gestapo eine Verhaftungsaktion unter dem Tarnnamen "Aktion Gewitter" durch. Verhaftet wurden Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Liberale, Kommunisten, Mitglieder des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei. Das Regime wollte so die möglichen Organisatoren eines Aufstandes bei Kriegsende ausschalten. Von den Tausenden Verhafteten wurden 860 in das KZ Dachau gebracht, mehrere von ihnen starben dort. Noch im April 1945, wenige Wochen vor der Befreiung, wurden unbeteiligte Angehörige von Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 als "Sippenhäftlinge" ins KZ Dachau verschleppt, unter ihnen Mitglieder der Familien Stauffenberg und Goerdeler.

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