Dachau:SPD fordert Flüchtlingsheime aus Massivholz

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Stadtratsfraktion wirbt für stabile, flexible und nachhaltige Bauweise.

Die SPD-Fraktion im Dachauer Stadtrat setzt mit zwei Anträgen das Thema Asyl auf die Tagesordnung der Ausschüsse. Das Thema mag mittlerweile alltäglich und allgegenwärtig erscheinen. Da es behördlicherseits aber Aufgabe des Landratsamtes ist, gab es im Stadtrat dazu bislang noch wenige Äußerungen - und noch gar keine Anträge. Die SPD möchte aber offenbar nicht mehr alles dem Landratsamt überlassen und fordert das Landratsamt auf, in Zukunft nur noch Flüchtlingsunterkünfte in Holzmassivbauweise zu errichten. Diese Bauweise sei nachhaltig, stabil, schnell zu errichten und flexibel nutzbar. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) ließ sich Anfang Februar bei einem Ausflug nach Langenbach im Landkreis Freising die Möglichkeiten dieser Bauweise erläutern.

Das Ergebnis sieht nicht nur besser aus als etwa eine Containeranlage. Die Holzhäuser könnten durch einfache Umbauten leicht an andere Nutzungen angepasst werden und müssen nicht, wie die Container oder Hallen, irgendwann entsorgt werden. Zudem könnten sie relativ leicht abgebaut und an anderer Stelle wieder neu aufgebaut werden. Als Beispiel nennt die SPD die Umwandlung des ehemaligen Küchentrakts der Dachauer Klinik zu einer Kindertagesstätte in Karlsfeld. In Dachau könnten bis Jahresende 800 Flüchtlinge leben. Zudem will die SPD eine Alternative schaffen für die Menschen aus der Gemeinschaftsunterkunft an der Kufsteiner Straße, die zum 31. Oktober schließt.

Mit dem zweiten Antrag möchte die SPD Dachau die Stadtverwaltung beauftragen, ein "integrationspolitisches Leitbild" zu erarbeiten. Zunächst soll sich die Verwaltung dazu mit Helfern und Organisationen abstimmen und ausloten, welche Aufgaben auf Dachau langfristig zukommen. Es sei zwar klar, dass Handlungsbedarf bestehe, doch bisher wisse man nicht, wie das Thema Integration angepackt werden solle. In einem ersten Schritt hat Oberbürgermeister Hartmann die Verwaltung bereits so umgestaltet, dass ein neues Referat entsteht, das sich um Familie, Jugend und explizit auch Integration kümmern soll. Auf der Informationsveranstaltung zu den Unterkünften am Himmelreichweg Ende Januar hatte Hartmann vorgeschlagen, ein Zehn-Punkte-Programm zu entwickeln, das für alle Seiten deutlich macht, welche Schritte auf dem Weg zur Integration von Zuwanderern nötig sind.

© SZ vom 17.02.2016 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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