Faschingszüge:Wenig Spaß für die Polizei

Obst schmeckt erst destilliert gut, so war es beim Faschingszug zu lesen. Das verträgt freilich nicht jeder. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Während der Umzug in Vierkirchen recht friedlich verläuft, hat die Polizei am Sonntag in Markt Indersdorf viel zu tun.

Alkoholisierte Narren, Aggressionen, Beziehungskrach, Drogen - die Dachauer Polizei hatte einiges zu tun am Wochenende, vor allem beim Faschingszug in Markt Indersdorf. Den haben laut Polizei 8000 Menschen besucht.

Los ging es dort gegen 14.40 Uhr, als ein 24-jähriger Dachauer am Marktplatz seine Lebensgefährtin körperlich attackierte. Polizeibeamte versuchten, die Parteien zu trennen. Der Mann leistete so massiv Gegenwehr, dass er zu Boden gebracht und gefesselt werden musste. Ein 25-jähriger Bekannter des Paares war ebenfalls aggressiv, ein Platzverbot fruchtete nicht, sodass die Beamten auch in Gewahrsam nehmen wollten. Laut Polizei waren beide stark alkoholisiert und hatten Drogen konsumiert. Auch der 25-Jährige wehrte sich energisch und verletzte mit einem Fußtritt einen Polizisten leicht.

Betrunkener bespuckt Polizei und Klinikpersonal

Ansonsten listet der Polizeibericht weitere Körperverletzungsdelikte auf sowie eine Reihe von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei mehreren Personenkontrollen kamen Kokain, Haschisch und Marihuana zum Vorschein.

Zum Veranstaltungsende wurden von einem Grundstück am Mathias-Hudler-Weg noch mehrere Feuerwerkskörper der Kategorie 2 abgefeuert. Da dies ohne Erlaubnis nur um Silvester erlaubt ist, erwartet die 32-jährige Verantwortliche eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Sprengstoffgesetz. Das Fazit der Dachauer Polizei zum Faschingszug: "Der Verlauf kann aus polizeilicher Sicht grundsätzlich als typisch für Veranstaltungen dieser Art und Größenordnung bezeichnet werden."

Wohlwollender war der Bericht vom Umzug in Vierkirchen, den die Polizei sogar als "friedlich" bezeichnete. Einige Streitigkeiten gab es zwar hier auch zu schlichten, doch der schwerwiegendste Fall war auf Selbstverschulden zurückzuführen: Ein 25-Jähriger musste nach mutmaßlichem Alkohol- und Drogenkonsum durch den Rettungsdienst behandelt werden - zuerst gegen seinen Willen.

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