Erneuerbare Energie:Strom für 1600 Haushalte

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Schippen für die Windkraft: Landrat Stefan Löwl (rechts) und Bürgermeister Christian Blatt (2. v. re) geben ihr Bestes für die neue Bürgeranlage. (Foto: oh)

Bürger aus dem Landkreis errichten eine Windkraftanlage

Es wohl die vorerst letzte Windkraftanlage im Landkreis Dachau, die jetzt im Buchwald zwischen Erdweg und Welshofen aufgestellt wird. Bürgermeister Christian Blatt und Landrat Stefan Löwl zelebrierten zusammen mit Geschäftsführerin Nadine Paulus für den Generalunternehmer Wust - Wind und Sonne den symbolischen Spatenstich. Die Anlage wird im Auftrag der Bürgerwindenergie Erdweg GmbH & Co KG errichtet. Das Windrad wird, wenn es steht, etwa 1600 Haushalte mit "sauberem" Strom aus der Region versorgen. 4,6 Millionen Euro musste für die Anlage der Firma Nordex investiert werden. Sie wird zu 90 Prozent von Bürgern getragen.

Das Windrad ist bereits seit Anfang Oktober beim Projektpartner Wust - Wind und Sonne GmbH & Co. KG, der sich um die Realisierung kümmert. Es handelt sich um eine 2,4 Megawatt Anlage mit einer Nabenhöhe von 141 Metern. Sie soll künftig pro Jahr 5,5 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren, so die Prognosen.

An dem Projekt sind fast ausschließlich Bürger aus dem Landkreis Dachau beteiligt. Sie haben sich in der Bürgerwindenergie Erdweg GmbH & Co KG zusammengeschlossen, um diese sogenannte Bürgerwindanlage zu errichten. Sowohl Finanzierung als auch Betrieb obliegt der GmbH. An dieser Gründungsgesellschaft hat sich übrigens auch die Bürgerstrom Dachau eG beteiligt, die mehr als 80 Mitglieder hat. Die Gesellschafter haben insgesamt 900 000 Euro Eigenkapital in die Gesellschaft eingebracht. Für die restliche Summe haben die Gesellschafter bei der Umweltbank einen Kredit bei der Umweltbank aufgenommen, um in Erneuerbare Energien zu investieren. Die Finanzmittel, die die Bürgerstrom Dachau eG zur Finanzierung des Projekts beisteuerte, kamen innerhalb von nur drei Wochen aus dem Kreis der Mitglieder zusammen.

An diesem Projekt erkennt man, dass viele Bürger einen schnellen Ausbau von Erneuerbaren Energien auf lokaler Ebene wünschen, sagt Michael Eisenmann, Vorstand der Bürgerstrom Dachau. Er appelliert daher an die bayerische Landesregierung die derzeit geltende 10-H-Regelung, die mögliche Anlagen verhindert, zurückzunehmen. Zudem lädt er alle Bürgermeister des Landkreis ein, Projekte für Erneuerbare Energien oder Energieeinsparung zusammen mit der Bürgerstrom Dachau eG zu realisieren.

© SZ vom 06.12.2018 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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