Ende der Amtsperiode in Schwabhausen:Abschied von den Aktiven

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Neben Bürgermeister Josef Baumgartner verlassen noch sieben andere Kommunalpolitiker Ende des Monats den Schwabhauser Gemeinderat

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Mit der Wahl von Wolfgang Hörl (BBA) zum künftigen Bürgermeister beginnt in Schwabhausen eine neue kommunalpolitische Ära. Aber nicht nur der Wechsel an der Spitze der Gemeinde wird sich auf die ein oder andere Weise bemerkbar machen, auch die Zusammensetzung des Gemeinderats hat sich mit der Wahl im März erheblich verändert. So sind von den bisherigen Mandatsträgern nur noch zwölf von 20 wieder im Gemeinderat vertreten, während acht Personen, alle von ihnen Männer, neu in das Gremium hineingewählt wurden.

Die scheidenden Mitglieder des Rats wurden in der letzten Sitzung der zu Ende gehenden Wahlperiode von Noch-Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) feierlich verabschiedet - ohne den derzeit nicht möglichen Händedruck zwar, aber immerhin mit einem kleinen Präsent zum Abschied. Einige der jetzt aus dem Rat ausscheidenden Gemeinderatsmitglieder hatten nicht mehr kandidiert, bei anderen hatte die Zahl der erreichten Stimmen nicht für die Wiederwahl gereicht.

Die längste Amtszeit der künftig nicht mehr im Gemeinderat vertretenen Personen kann Franz Frahammer vorweisen: Er saß immerhin 30 Jahre lang für die CSU im Gremium. Auch Hans-Dieter Blimmel gehörte zu den dienstältesten Gemeindevertretern im bisherigen Ratskollegium: Drei Wahlperioden war er hier für die CSU aktiv. Josef Perchtold vertrat 13 Jahre lang die UBV. Johann Bopfinger von den Freien Wählern Schwabhausen, der auch Vorsitzender von deren Fraktionsgemeinschaft mit dem Bürgerblock Arnbach war, engagierte sich zwölf Jahre lang in der Kommunalpolitik. Auch Harald Jörg, von derselben Gruppierung und bisheriger Referent für Kultur und Gemeindepartnerschaft, gehörte dem Rat sechs Jahre lang an, und die Nachrücker Heike Giesche (UBV) und Thomas Böswirth (CSU) fünf beziehungsweise vier Jahre lang.

Für Veränderungen im Gefüge des künftigen Gemeinderats hat bei der Wahl vor allem die Oberrother Liste gesorgt. Die neue Gruppierung, die sich fortan explizit für Oberrother Belange einsetzen will, wurde so häufig gewählt, dass sie von Mai an mit gleich drei Personen im Gemeinderat vertreten sein wird: mit ihrem Sprecher Gerhard Geserer sowie Daniel Haagen und Alfons Hauke.

Jeweils einen Sitz eingebüßt haben CSU, Freie Wähler Schwabhausen und UBV. So hat die CSU nur noch vier statt bisher fünf Sitze. Das beste Stimmergebnis hatte hier Florian Scherf, der auch insgesamt unter allen Mitbewerbern die meisten Stimmen erhielt, gefolgt von den Gemeinderatsneulingen Josef Reischl, dem Ortsvorsitzenden der CSU, und Markus Arnold, sowie Georg Hillreiner, der dem Gremium auch bisher schon angehört hat.

Fünf von bislang sechs Sitzen haben nun die Freien Wähler Schwabhausen, für deren Gruppierung lediglich Max Gailer neu in den Rat einzieht: Er belegte Platz zwei gleich hinter der Erstplatzierten Martina Purkhardt, gefolgt von Georg Sonnenberger, Max Patzelt und Simon Sedlmair.

Auch die UBV verliert einen Sitz und hat nun vier: Sie wird künftig von Thomas Hack als neuem Gemeinderatsmitglied vertreten, der sicher auf Grund seiner Kandidatur für das Bürgermeisteramt bei der Wahl das beste Stimmergebnis einfahren konnte, dicht gefolgt von Dieter Rubner. So wie Rubner bleiben auch Heinz Rebentisch und Fritz Büchler weiterhin im Gremium.

Unverändert stark ist im künftigen Gemeinderat der Bürgerblock Arnbach, bei dem Wolfgang Hörl mit 16,41 Prozent der für die Gruppierung abgegebenen Stimmen vorne lag. Tanja Kreis, Franz Reindl und Sven von Kummer wurden erneut in das Gremium hineingewählt, gefolgt von dem neuen BBA-Vertreter Bernhard Rapp: Er rückt wegen der erfolgreichen Wahl Hörls zum Bürgermeister auf den vierten Platz vor und zieht somit ebenfalls in den Gemeinderat ein.

30 Jahre lang hat sich Franz Frahammer für Schwabhausen politisch engagiert. Jetzt zieht er sich zurück. (Foto: Toni Heigl)

Für Josef Baumgartner war die Leitung der Sitzung, abgesehen von einer noch ausstehenden Sitzung im Bauausschuss, die letzte Amtshandlung als Gemeindechef. Er sei "jeden Tag gern ins Rathaus gegangen", habe seine Arbeit "sehr geschätzt" und "viel dabei gelernt", sagte Baumgartner im Rückblick auf seine achteinhalbjährige Tätigkeit als Bürgermeister. Sein Dank galt den Gemeinderatskollegen, der Verwaltung und auch Bürgern, die ihm "großes Vertrauen entgegengebracht" hätten. Baumgartner hatte wegen der Altersbegrenzung nicht mehr kandidieren können.

Verabschiedet wurde er von seinem Nachfolger Wolfgang Hörl und den Sprechern der verschiedenen Gemeinderatsfraktionen. Dieter Rubner von der UBV bestätigte Baumgartner, "immer ein offenes Ohr für alle Anliegen" gehabt zu haben und wünschte ihm ebenso wie Johann Bopfinger und Florian Scherf künftig viel Zeit, "um all das nachzuholen, worauf er bisher vielleicht verzichten musste".

© SZ vom 27.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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