SZ Gute Werke:Hoffnungsschimmer für alleinerziehende Dreifachmama

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Mit Hilfe des Sozialvereins "ampEr e.V." aus Dachau hat Melanie T. vor Kurzem eine Sozialwohnung in Markt Indersdorf zugewiesen bekommen. Die Einrichtung dafür fehlt bislang aber noch (Symbolbild). (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Melanie T. hat drei Töchter, der Vater zahlt keinen Unterhalt. Bald kann die 28-Jährige in eine Sozialwohnung ziehen, doch die ist bislang komplett leer. Das Spendenhilfswerk "SZ Gute Werke" will helfen.

Von Morris Zalesjak, Markt Indersdorf

Die Wohnung von Melanie T. (Name geändert) ist sehr sparsam eingerichtet. Auf dem Boden liegen ein paar Luftballons als Spielzeug für ihre Kinder, daneben ein paar Puppen und ein grünes Bobbycar. Die weißen Wände sind stellenweise verdreckt, auf dem Küchentisch rauscht ein Babyfon. Die 28-jährige Mutter ist sehr schüchtern und spricht leise. Ihre schwarzen glatten Haare fallen auf ein dunkles Shirt. "Die wirtschaftliche Situation zu Hause war nicht gut für uns", sagt die 28-Jährige. Vor fünf Jahren kam sie mit ihrem Ehemann und ihrer ältesten Tochter aus der kroatischen Hauptstadt Zagreb nach Deutschland. Durch einen glücklichen Zufall fand das Paar damals eine Wohnung in der Marktgemeinde Indersdorf, in der Melanie T. heute noch wohnt.

Erst jobbte sie als Kassiererin bei einem Discounter. Mittlerweile ist sie Dreifachmutter, geschieden und auf Bürgergeld angewiesen. Ihr Ex-Mann lebt auch im Landkreis, aber: "Er hat sich hoch verschuldet", sagt Melanie T., deshalb könne der Vater keinen Unterhalt für die drei Töchter im Alter von zwei, fünf und sieben Jahren zahlen. Das Spendenhilfswerk "SZ Gute Werke" will helfen und die Alleinerziehende mit einer neuen Wohnungseinrichtung unterstützen.

Die Sozialwohnung ist bislang komplett leer

Seit der Geburt ihrer jüngsten Tochter vor zwei Jahren hatte Melanie T. keinen festen Job mehr. "Ich muss mich um meine Tochter kümmern", sagt sie und zeigt auf das rauschende Babyfon, die Zweijährige schläft gerade. Einen Krippenplatz für ihre Tochter hat sie nicht, weil es in dem Dorf, wo die Familie wohnt, keine Krippe gibt und Melanie T. keine weiten Strecken fahren kann, sie hat keinen Führerschein. "Ohne Auto ist es hier auf dem Land sehr schwer", sagt die Alleinerziehende. Sie mache alle Erledigungen mit dem Rad, die Kinder transportiere sie in einem Fahrradanhänger.

Mit der Hilfe des Sozialvereins "ampEr e.V." aus Dachau hat Melanie T. vor Kurzem eine Sozialwohnung in Markt Indersdorf zugewiesen bekommen. "Das war ein Jackpot", sagt sie. Denn dadurch kann sich die junge Mutter weite Fahrradtouren zum Einkaufen und zum Kindergarten sparen und hat wieder mehr Zeit für ihren Sprachkurs und den dringend benötigten Führerschein. Es gibt aber ein Problem: Die Wohnung ist bislang komplett leer, es gibt darin keine Schränke, Möbel oder eine Küche.

Wenn es finanziell besser geht, will sie mit den Kindern einen Ausflug machen

Das spärliche Mobiliar in ihrer jetzigen Wohnung ist bereits marode. In der Küche hängen Bretter schief vom Unterschrank. Von den Stühlen und dem Esstisch blättert die Farbe ab, und die Stuhlbezüge sind abgenutzt. Außerdem gehören die meisten Möbel ihrem Ex-Mann, dieser wolle die Einrichtung nach ihrem Umzug wieder zurück, sagt die 28-Jährige. Fraglich ist, ob die teilweise stark lädierten Möbelstücke den Umzug überhaupt überstehen würden.

Am wichtigsten für den Anfang wären für Melanie T. erst mal eine kleine Küchenzeile, ein Kühlschrank sowie Esstisch und Stühle. Wenn dann noch Geld übrig bleibt, würde sie sich auch über neue Kleiderschränke freuen.

Nachdem sie 2019 nach Deutschland gekommen ist, war die 28-Jährige erst einmal wieder in ihrer Heimat, wo ihre Mutter immer noch lebt. "Sie ist sehr krank und leidet an Epilepsie." In Kroatien hat Melanie T. eine Schule für Grafik- und Webdesign besucht. "Das würde ich auch gerne wieder in Deutschland machen." Den Job könnte sie auch gut von zu Hause erledigen und sich nebenbei um ihre jüngste Tochter kümmern. Einen in Deutschland anerkannten Abschluss hat sie derzeit nicht.

Wenn sie finanziell wieder auf eigenen Beinen steht, will sie mit ihren Kindern mal wieder einen Ausflug machen. "Am liebsten in ein großes Schwimmbad", sagt die Dreifachmutter.

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