Projekt in Dachau:Die Diskussion um das geplante Eisstadion nimmt kein Ende

Lesezeit: 1 min

Stadtrat Peter Strauch und Oberbürgermeister Florian Hartmann bei einem Ortsterim am ASV-Gelände. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Ein Eisstadion und eine überdachte Bahn müssen weitergeplant werden.

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Diskussion ums geplante Eisstadion nimmt kein Ende. Erst vorige Woche wurde im Haupt- und Finanzausschuss entschieden, dass vor dem Start der Planung für eine neue Eisfläche am ASV ein Vergleich vorgelegt werden soll zwischen einer Eishalle und einer überdachten Freiluftbahn. Doch nun, wenige Tage später, stellte Florian Schiller (CSU) diesen Beschluss infrage.

Zwar weilte der CSU- Fraktionsvorsitzende im Urlaub und war in der entscheidenden Sitzung nicht da. Dennoch war sich Schiller sicher, "dass es so nicht gewesen ist". Denn die von CSU, Freien Wählern und Grünen getragene Entscheidung führt nun zu einer weiteren Verzögerung des Projekts.

"Wir wollen nicht verzögern, sondern weiter zweigleisig planen"

Ein Umstand, den ASV-Geschäftsführer Andreas Wilhelm bereits beklagt hatte, da auch der Verein mit seinen Planungen für den dringend benötigten Neubau der Georg-Scherer-Halle damit weiter blockiert wird. "Wir wollen nicht verzögern, sondern weiter zweigleisig planen", erklärte deshalb jetzt CSU-Stadtrat Schiller. Doch ein "Systemvergleich" von zwei Eislaufprojekten bedeute definitiv eine Verzögerung, so Moritz Reinhold, Leiter des Stadtbauamts. Beide Varianten, offene Eisfläche mit Dach und geschlossenes Eislaufstadion, müssten "bis zu einem gewissen Planungsstand gebracht werden". Nur so sei ein seriöser Vergleich möglich, bevor es weiter in die Details gehe. Beide Versionen dagegen völlig gleichrangig fertig zu planen, gehe nicht. Das wäre "eine Verschwendung von Steuergeldern".

Der Leiter des Stadtbauamts hielt es auch nicht für sinnvoll, eine überdachte Version der vorhandenen Dachauer Kunsteisbahn mit einer "Burgau-ähnlichen" Halle zu vergleichen. Das Eisstadion im schwäbischen Burgau haben die Stadträte als Vorbild für den Dachauer Neubau auserkoren. Eine offene Bahn biete viel weniger als ein Stadion, "das ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen". Doch auch Thomas Kreß (Grüne), der den Systemvergleich im Haupt-und Finanzausschuss überhaupt erst ins Gespräch gebracht hatte, ruderte jetzt zurück. "Das braucht nicht ins Feinste ausgearbeitet zu sein", so Kreß. Einfach die Daten von Burgau und die der aktuellen Kunsteisbahn erfassen, dann "die Zahlen runterrechnen, das geht doch relativ schnell", meinte auch Schiller. Allerdings ist so ein Vergleich light nicht das, was im Gremium entschieden wurde, mussten sich Schiller und Kreß von Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) sagen lassen. Der Beschluss laute, eine Eislaufbahn mit Dach und eine geschlossene Eishalle für den Standort ASV zu vergleichen hinsichtlich Fläche, Energieverbrauch und Unterhaltskosten. Geduld ist also weiter gefragt.

© SZ vom 01.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Diskussion um Eislaufhalle
:Planerische Pirouetten

Die geplante Eislaufhalle am ASV-Gelände sorgt weiter für politischen Sprengstoff in Dachau. Während die Stadträte die Diskussion um Größe und Art des Gebäudes fortführen, läuft dem Verein die Zeit davon. Zugleich wird eine Petition des Jugendrats faktisch vom Tisch gefegt.

Von Petra Schafflik

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: