Polizeiinspektion Dachau:Nach dem Umzug kommt der Einzug

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Die Polizeiinspektion an der Dr.-Höfler-Straße wird abgerissen, sobald die neue Dienststelle am John-F.-Kennedy-Platz steht. (Foto: Toni Heigl)

45 Mietwohnungen für Staatsbedienstete und eine Kinderkrippe will der Freistaat auf dem Gelände der Polizeiinspektion Dachau errichten, wenn diese einmal umgezogen ist.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Das Ende für die Dachauer Polizeiinspektion in der Dr.-Höfler-Straße ist nah. Die Dachauer Ordnungshüter ziehen in ein neues Gebäude, das seit März vergangenen Jahres auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei am John-F.-Kennedy-Platz gebaut wird. Dafür hat der Freistaat Bayern 15 Millionen Euro investiert. Auf dem bisherigen PI-Standort will er Wohnungen für Staatsbedienstete errichten.

Jetzt zeichnet sich ab, wie die Wohnanlage auf dem Areal an der Dr.-Höfler-Straße einmal aussehen soll: Die Stadibau GmbH, ein staatliches Unternehmen, will auf dem Grundstück, das dem Freistaat gehört, 45 Mietwohnungen und eine Kita bauen.

"Ein Plus für die Allgemeinheit"

Die Verwaltung der Stadt Dachau hat den Stadträten im Bau- und Planungsausschuss jetzt einen ersten Entwurf für die Anlage präsentiert. Demnach will die Stadibau auf dem 3840 Quadratmeter großen Gelände ein mehrgeschossiges Gebäude in U-Form mit Flachdächern errichten, das sich zur Silnerstraße hin öffnet. Die Flachdächer sollen begrünt werden und teilweise als wohnungszugeordnete Terrassen nutzbar sein.

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Außerdem soll eine Tiefgarage mit Zufahrt über die Silnerstraße entstehen. Wie Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) sagte, sei das Besondere an dem Projekt, dass auch eine Kita vorgesehen ist. Geplant ist eine dreigruppe Kinderkrippe, laut Stadtverwaltung ein "unverzichtbarer Bestandteil des Vorhabens". Stadtbaumeister Moritz Reinhold sprach von einem "Plus für die Allgemeinheit". Die Stadträte sahen das ähnlich. Einstimmig sprachen sie sich im Bauausschuss für die geplante Wohnanlage aus.

Ab 2023 soll die neue Polizeiinspektion bezugsfertig sein

Richard Seidl (Grüne) fehlte gleichwohl die Nahversorgung im Bereich der Dr.-Höfler-Straße. "Das Gebiet zwischen Waldfriedhof und Altstadt hat keinen Nahversorger", sagte er. Gertrud Schmidt-Podolsky argumentierte dagegen. Sie sagte, man müsse aufpassen und dürfe der Altstadt in Sachen Nahversorgung nicht zu viel Konkurrenz machen. Das Gebiet sei zudem "super" durch den ÖPNV erschlossen. Auch Volker C. Koch (SPD) meinte, ein Discounter mache dort wenig Sinn. Er sprach von einem "attraktiven Wohnort", wenngleich ihn der mögliche Lärm durch den Verkehr an der Augsburger Straße ein wenig Sorgen bereiten würde. Dem ersten Entwurf zufolge sollen die Wohnungen, die sich zur Augsburger Straße hin orientieren, über außenseitig verglaste "Schallschutzloggien" verfügen.

Der Freistaat hat das Grundstück in der Dr.-Höfler-Straße an die Stadibau GmbH übertragen mit dem Auftrag, Wohnraum für Staatsbedienstete zu bauen. Das Unternehmen ist eine staatliche Wohnungsbaugesellschaft. Es wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, "den Freistaat Bayern bei den Aufgaben der Wohnungsfürsorge zu unterstützen", so das bayerische Bauministerium. Dazu gehöre insbesondere, Beschäftigten des Freistaates Bayern eine angemessene Wohnung am Dienstort anbieten zu können. Aktuell besitzt oder verwaltet die Stadibau rund 8300 Wohnungen, die meisten davon in der Region München.

Die Polizisten der Dachauer Inspektion werden am John-F.-Kennedy-Platz in ein hochmodernes Gebäude ziehen. Der Freistaat verspricht sich durch die unmittelbare Nähe zu Bayerischen Bereitschaftspolizei Synergieeffekte. Die neue Polizeiinspektion wird sich auf drei Geschossen über eine Länge von etwa 65 Meter erstrecken. Die Parkplätze liegen südöstlich des Gebäudes, der Polizeihof im Nordwesten. Eine Schallschutzwand schützt das angrenzende Wohngebiet vor Lärm. Der Plan ist, dass die Polizisten im kommenden Jahr ihre neue Dienststelle beziehen. Dann kann die alte Inspektion in der Dr.-Höfler-Straße abgerissen werden.

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