Mitten in Dachau:Die Nobelpreisträgerinnen von morgen

In einem Münchner Physiklabor forschen Kinder in den Bereichen Mechanik, Elektro- und Thermodynamik unter Anleitung - auch für den Dachauer MINT-Campus werden Betreuungspersonen gesucht. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Dachauer MINT-Campus sucht ehrenamtliche Trainerinnen und Betreuer. Doch wer sagt eigentlich, dass die nicht auch ungeahnte Talente haben?

Glosse von Jacqueline Lang, Dachau

Bislang ist nicht überliefert, dass es schon einmal einen Nobelpreisträger oder eine Nobelpreisträgerin aus dem Landkreis Dachau gegeben hätte. Doch was nicht ist, kann ja noch werden - meinen zumindest die Betreiber des Dachauer MINT-Campus. Nur: Selbst die größten Talente brauchen am Anfang ein bisschen Unterstützung. Es ist schließlich - zumindest ist nichts Gegenteiliges überliefert - noch kein Genie vom Himmel gefallen.

Menschen, die mit den Nachwuchsforschern auf Entdeckungsreise durch die ungeahnten Weiten von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gehen, fehlen am MINT-Campus derzeit. Hegt also jemand eine geheime Leidenschaft für Holz- oder Metallverarbeitung, Elektronik, Robotics oder 3-D-Druck? "Dann teilen Sie diese", fordert der MINT-Campus in einem Facebook-Post, den das Dachauer Landratsamt vor ein paar Tagen geteilt hat. Und nein, Profi müsse man dafür nicht sein.

Damit sich die Trainerinnen aber ganz auf das Fachliche konzentrieren können, werden zudem auch noch Betreuer gesucht. Menschen eben, "die ein bisschen den Überblick behalten". Auch hier gilt: Fachkenntnisse braucht es keine, nur älter als 14 Jahre sollte man sein und "sorgfältig, selbstständig und freundlich". Kein Wunder: Talente entfalten sich bekanntlich schließlich am besten in einer Wohlfühlatmosphäre.

Was man selbst davon hat? Nun ja, da wäre zum einen der Versicherungsschutz, zum anderen eine kleine Aufwandsentschädigung und nicht zuletzt natürlich die Möglichkeit, die vielfältigen Ressourcen des Schülerforschungszentrums auch selbst zu nutzen. Und wer sagt eigentlich, dass nicht auch engagierte ehrenamtliche Trainer und Betreuerinnen die Nobelpreisträger von morgen werden können?

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