Dachau:Stadt setzt Expertengremium für MD-Gelände ein

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Auf dem MD-Gelände soll einmal ein neues Wohnquartier entstehen. Doch wo Menschen leben, braucht es Parkplätze für Autos. Die Frage ist: wie viele? (Foto: Niels P. Jørgensen)

Bei der Bebauung des 17 Hektar großen Areals am Fuße der Altstadt sollen Fachleute ihre Gestaltungsideen einbringen, an die der Investor rechtlich gebunden werden soll.

Von Anna Schwarz, Dachau

Ein Expertengremium soll die künftige Baugestaltung auf dem Dachauer MD-Gelände steuern und überwachen, dafür hat sich der Bauausschuss am Dienstag einstimmig entschieden. Schließlich prägt das Gelände die Identität Dachaus: Es ist 17 Hektar groß, liegt seit Jahren brach und befindet sich am Fuße der Altstadt. Der Investor, die "Isaria München Projektentwicklungs GmbH", will dort einen Mix aus Wohnen, Gewerbe und Grünflächen schaffen. Die Stadt erteilt hierfür nur Baurecht. Doch dafür will sie, dass die Isaria möglichst viele der städtischen Vorstellungen verpflichtend umsetzt. Und hier kommt das Expertengremium ins Spiel, mit dessen Einsatz auch der Investor einverstanden sei, teilt die Stadt mit.

Rathaus-Verwaltung sucht nun geeignete Experten

Laut Beschlussvorlage sollen in dem Expertengremium Fachleute aus verschiedenen Bereichen vertreten sein, unter anderem aus Architektur, Landschaftsplanung, Städtebau oder angewandten Künsten, wie Design. Für ihren Einsatz werden sie von der Stadt vergütet. Der Leiter des Dachauer Stadtbauamts Moritz Reinhold schlug vor, dass darin unter anderem ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie der Isaria vertreten sind. Aufgabe des Gremiums ist es laut Stadt, den Bauausschuss bei der Gestaltung der Neubebauung der ehemaligen MD-Papierfabrik fachlich zu beraten sowie "konkrete hochbauliche und freiraumplanerische Gestaltungsvorgaben zu erarbeiten", die dann rechtlich abgesichert in den Bebauungsplan für das MD-Gelände aufgenommen werden oder dem Investor als Gestaltungsleitfaden dienen: "Die Gestaltungsvorschläge sollen nachhaltiges Bauen begünstigen und den Rahmen für ein ressourceneffizientes Stadtquartier bilden."

Das Expertengremium wird in nicht-öffentlichen Sitzungen arbeiten und ist zur Vertraulichkeit verpflichtet, über seine Ergebnisse berichtet es dem Bauausschuss in öffentlicher Sitzung, dieser wird über die Vorschläge der Fachleute final entscheiden. Laut Stadt sollen bei der Planung der Gebäude und Freiräume auf dem MD-Gelände folgende Aspekte einfließen: Klimaschutz, inklusiver Wohnungsbau, Biodiversität sowie Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterialien. Die Rathaus-Verwaltung ist nun beauftragt, dem Ausschuss geeignete Expertinnen und Experten für das Gremium vorzuschlagen.

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