Kultur in Dachau:Zeit für eine Auszeit

Eine bunte Mischung von Werken bietet die aktuelle Gemeinschaftsausstellung im Dachauer Wasserturm. Im Vordergrund eine aktuelle Arbeit der Dachauer Bildhauerin Monika Siebmanns. (Foto: Toni Heigl)

In der griechischen Mythologie hat der Titan Atlas eine tragende Rolle. Auf seinen breiten Schultern liegt die ganze Last des Himmelsgewölbes. Der Künstler Klaus Eberlein hat in einer bemalten Tonfigur das moderne Äquivalent dazu geschaffen, nur dass er statt des Globus eine Kugel mit spitzen Stacheln auf dem Rücken trägt. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie weiß jeder: Das sind die Spike-Proteine des Covid-Virus. Von Christian Maria Huber stammt ein Holzschnitt in barockem Stil, auf der Rechten der ganz und gar nicht barocke Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, links der in ein Tuch verhülltes Knochenmann, der offenbar einen Nebenjob als Impfarzt angetreten hat: In seiner klapprigen Hand hält er eine Spritze. Von Michi Braun ist ein fröhliches Foto aus der Isolation zu sehen: ein Pärchen mit Mundschutz gemeinsam im Bett. Die Gemeinschaftsausstellung im Dachauer Wasserturm, die noch bis 5. November zu sehen ist, ist keine explizite Corona-Ausstellung, das Thema lautet "Auszeit - Aus-Zeit" - aber wohl kaum etwas hat den Lauf der Dinge so ausgebremst wie die Pandemie. Mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler zeigen auf drei Etagen ihre Gemälde, Grafiken und Skulpturen.

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