Der Plot ist ein echter Klassiker: Junger Mann trifft unterwegs zufällig eine schöne Frau und ist sofort schockverliebt. Auch sie ist nicht abgeneigt. Doch mehr als ein One-Night-Stand ist für sie nicht drin. Was soll sie auch mit einem ärmlichen Kerl, wo doch ein gut situiertes Mannsbild längst mehr als ein Auge auf sie geworfen hat? Das Drama nimmt seinen Lauf - und endet böse.
In "Die schöne Müllerin", einem der bekanntesten Liederzyklen, hat Franz Schubert (1797-1828) diese Tragödie in Musik gegossen. Die Texte stammen aus einer Gedichtsammlung von Wilhelm Müller (1794-1827), einem Leidensgenossen Schuberts, denn beide hatten selbst immer wieder Beziehungsprobleme.
Zwei Botschafter des Kunstlieds
"Die schöne Müllerin" gehört in der etwas sperrig "Kunstlied" genannten Musikgattung zu den am häufigsten aufgeführten und eingespielten Werken. Am kommenden Sonntag singt Bassbariton Florian Dengler den Zyklus in der Dachauer Kulturschranne. Stefan Wolitz begleitet ihn am Klavier. Schon vor rund zehn Jahren haben die beiden in Dachau den Liederzyklus aufgeführt. Fünf Liederabende hatte die viel gelobte Aufführung damals umfasst. Ihre Leidenschaft für das zu Unrecht etwas im musikalischen Abseits stehende Kunstlied haben die beiden Künstler schon bewiesen.
Der aus Schwabhausen stammende Dengler hat sich in den vergangenen Jahren zudem deutschlandweit einen Namen als Oratoriensänger gemacht. So wird er am Sonntag, 21. April, in der Gemeinschaftsaufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium "Elias" der Liedertafel und der Chorgemeinschaft Dachau den Elias singen. Stefan Wolitz ist neben seiner pianistischen Tätigkeit ein gefragter Chordirigent. Er leitet unter anderem den Schwäbischen Oratorienchor und die Schwäbische Chorakademie.
Am kommenden Sonntag beginnt der Liederabend um 18 Uhr in der Kulturschranne in Dachau; der Eintritt ist frei. Einlass ist von 17 Uhr an.
