Städtepartnerschaft:Freunde seit 25 Jahren

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Fondis Bürgermeister Beniamino Maschietto und Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann beim Festakt im Schloss zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Seit einem Vierteljahrhundert sind Dachau und Fondi miteinander verbunden. Während des Volksfestes ist eine Delegation aus der italienischen Stadt zu Gast, um das Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern.

Von Elisabeth Klaushofer, Dachau

Die beiden Städte Fondi und Dachau feiern heuer das 25-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Aus Anlass dieses Jubiläums ist eine 25-köpfige Delegation aus Fondaner Politikern sowie kulturell und sozial engagierten Fondanern nach Dachau gereist.

Den Grundstein für die Städtepartnerschaft legten Fondis damaliger "Sindaco" - italienisch für Bürgermeister - Onoratino Orticello und Dachaus ehemaliger Oberbürgermeister Kurt Piller. Das heutige Stadtoberhaupt Florian Hartmann (SPD) war im Gründungsjahr 1998 noch ein Teenager, Fondis jetziger Bürgermeister Beniamino Maschietto befand sich damals als Stadtratsmitglied noch am Anfang seiner politischen Karriere.

Dachau und Fondi verbindet eine herzliche Freundschaft

Als Gast- und Jubiläumsgeschenk überreichte Maschietto seinem Bürgermeisterkollegen Hartmann ein Gemälde, das das Castello Baronale - die Burg von Fondi - zeigt. Bei den Dachauer Stadträtinnen und Stadträten, die am Jubiläumsfestakt im Dachauer Schloss teilnahmen, wurden beim Anblick des Gemäldes sogleich Erinnerungen wach. Viele von ihnen kennen die italienische Partnerstadt, die zwischen Rom und Neapel liegt, sehr gut, denn sie waren schon öfter dort zu Gast. OB Hartmann und seine Frau ließen sich 2019 in Fondi standesamtlich trauen.

Ein Gemälde der Burg Fondi gibt es als Geschenk. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Bürgermeister Maschietto betonte die "innige und herzliche Freundschaft, die zwischen vielen Dachauern und Fondanern entstanden ist". Diese beschränke sich nicht nur auf Verwaltung und Politik, sondern werde auch von vielen Vereinen und kulturellen Organisationen, Künstlerinnen und Künstlern und sozialen Institutionen gelebt. Maschietto stellte fest: "Mit den Dachauern haben wir echte und herzliche Freunde gefunden." Auch Hartmann unterstrich die Herzlichkeit und Tiefe der entstandenen Freundschaft: "Wenn Dachauer nach Fondi kommen, dann kommen sie in ihre zweite Heimat. Unsere Verbindung ist etwas ganz Besonderes."

Italienische Delegation gedenkt KZ-Opfern

Die Delegation aus Fondi unternahm kürzlich einen Tagesausflug zur Donau. Dort ging es von Vohburg mit dem Floß bis nach Kloster Weltenburg und von dort mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch bis nach Kelheim. Maschietto dankte mit den Worten: "Ihr habt uns hier eine Natur gezeigt, wie wir sie in Deutschland noch nicht kannten."

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und als Zeichen für Frieden und Humanität legten die Fondaner am vergangenen Freitag einen Kranz in der KZ-Gedenkstätte nieder. Am Abend waren sie zu Gast beim Konzert der Musikgruppe Ois Easy, die am Volksfestvorabend im großen Festzelt passenderweise ebenfalls ihr 25-jähriges Bandbestehen feierte. Bei dieser Gelegenheit wurde eine der neu gestalteten Boxen im Festzelt eingeweiht. Die Box trägt den Namen "Fondi" und ist mit dem Wappen Fondis sowie alten Fotos aus der italienischen Stadt geschmückt.

Die Delegation aus Fondi bei der Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte. (Foto: Stadt Dachau; Florian Göttler)
Am Vorabend des Volksfestes mit der Band "Ois Easy" enthüllen OB Florian Hartmann, Europaabgeordneter Salvatore de Meo und Sindaco Benjamino Maschietto das Fondi-Wappen in Festzelt. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Gäste aus Fondi nahmen auch am traditionellen Festzug zum Dachauer Volksfest teil. "Diese Dachauer Tradition mitzuerleben, war im vergangenen Vierteljahrhundert schon für viele Fondaner ein unvergessliches Erlebnis - so auch dieses Mal", heißt es in einer Pressemitteilung. Anlässlich des Partnerschaftsjubiläums erfolgt im Oktober ein Gegenbesuch der Dachauer Delegation.

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