Dachau:Stadt investiert in Brandschutz des Jugendzentrums-Süd

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Fertig: Die Treppe, die zu den Disco-Räumen des Jugendzentrums im Keller führt, ist als zweiter Fluchtweg umgebaut worden (Foto: Toni Heigl)

Für 237 000 Euro wurde der Treff saniert. Es ging um die Sicherheit - aber nicht nur.

In Spachteltechnik rot grundiert, steht mitten im Raum eine Leinwand, daneben Farben und Malutensilien. In Eigeninitiative der Jugend entsteht hier noch ein abstraktes Kunstwerk, das künftig eine Wand im frisch sanierten Jugendzentrum Dachau-Süd schmücken wird. Nach der Renovierung strahlt der Treff jetzt freundlich in frischen Farben. Doch die optische Verschönerung des Juz, das als erstes Jugendzentrum der Stadt schon in den 1980er Jahren im Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses am Klagenfurter Platz eröffnet wurde, ist nur ein angenehmer Nebeneffekt der jetzt beendeten Umbauarbeiten. Notwendig wurde die 237 000 Euro teure Sanierung wegen gestiegener Anforderungen an den Brandschutz, sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) bei der offiziellen Wiedereröffnung.

Das zentral mitten im Stadtteil gelegene Juz wird von den jungen Leuten geschätzt. 20 Jugendliche kommen täglich her, um Freunde zu treffen, Musik zu hören oder eine Partie Billard zu spielen. Damit die jungen Besucher im Fall eines Brands die Räume rasch und sicher verlassen können, hat die Stadt jetzt entsprechend der gestiegenen gesetzlichen Vorgaben nachgerüstet. So wurde die Treppe, die zu den Disco-Räumen im Keller führt, als zweiter Fluchtweg mit Brandschutzwand und direktem Ausgang ins Freie umgebaut. Eine Ergänzung zum bereits bestehenden Rettungsweg, der schon bisher vom Souterrain über eine Hintertür direkt in den Garten führt. Weiter wurden spezielle, selbstschließende Türen installiert, überall Rauchwarn- und Brandmelder angebracht, eine Sicherheitsbeleuchtung eingebaut. Auch die Lüftungsanlage musste ergänzt und für die beiden Geschosse getrennt werden, damit bei einem Brand nicht Rauch über die Belüftung in andere Räume gelangt.

Bei den Nutzern kommen die Neuerungen gut an

Den jungen Leuten wird das Plus an Sicherheit im Alltag vielleicht kaum auffallen. Anderes dagegen schon: So kommt die komplette Erneuerung der Toiletten, die im Zug der Brandschutzsanierung gleich miterledigt wurde, "enorm gut an", betont Sozialarbeiter Michael Kottermeier, der das Juz-Süd betreut. Die jungen Leute empfänden es als Wertschätzung, dass die Stadt in die Modernisierung der Jugendräume investiere.

Die Jugendlichen haben auch selbst mit angepackt und gegen Ende der zehnwöchigen Bauphase geholfen: Wände geweißelt, bunte Holzpaneele zur Dekoration gestaltet, ein Podest im Gruppenraum installiert. Die Mithilfe erhöhe die Identifikation mit dem Juz, sagt Sozialarbeiter Kottermeier. Mit Räumen, die sie selbst gestaltet haben, gingen die jungen Leute dann auch pfleglicher um. Letzter Baustein zur Verschönerung in Eigenregie ist jetzt noch das großformatige Kunstwerk in Rot.

© SZ vom 15.12.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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